Mutter und Sohn

Drama, Russland/Deutschland 1997, 73 min

Mit wenig lässt sich im Film so wunderbar spielen und manipulieren wie mit der Zeit. Als treibende Kraft einer Geschichte ist sie fast immer grundsätzlich, zuweilen ist sie selbst heimlicher Protagonist, mal wird sie verkürzt, mal wird sie verlängert, mal wird sie verzerrt oder löst sich auf. Man kämpft gegen sie oder mit ihr, reist durch sie durch oder lässt sich von ihr treiben, hat zu wenig von ihr oder zu viel, und manchmal prägen Sekunden die ganze Spanne eines Lebens. Die Filmgalerie Phase IV widmet sich dem vielschichtigen Komplex „Zeit“ in ihrem ThemenSpezial des Novembers, in dessen Rahmen als Höhepunkt im Thalia Alexander Sokurows so bezaubernder wie herausfordernder Film »Mutter und Sohn« zu sehen ist: ein einzigartiges Kunstwerk über die Hingabe eines Sohnes zu seiner sterbenden Mutter, ein Film über das Vergehen, in dem die Zeit trotzdem stehen zu bleiben scheint. Formal und thematisch faszinierend konsequent und von einer Schönheit, die lange nachhallt.

Buch: Juri Arabow

Regie: Alexander Sokurow

Darsteller: Alekseij Ananischnow, Gudrun Geyer

Kamera: Alekseij Fjodorow

Musik: Michail Iwanowitsch

Bundesstart:

Start in Dresden: