Mein liebster Alptraum
Er ist ihr Albtraum. Patrick, der Dosenbier-Proll, der mit der Goldkette und der freien Schnauze, der sich in der Hose kratzt, der ihre intellektuelle Idylle mit seiner bloßen Anwesenheit stört, der ihre Toilette benutzt. Doch gibt es für den erhabenen und kontrollierten Eisberg Agathe nunmal keinen Ausweg, wenn sich die Söhne der Gegensätze angefreundet haben. Entsetzt und angewidert duldet Madame Galeriebesitzerin den Vollbauchigen mit den goldenen Händchen. So dauert es nicht lange, dass ihr Mann ihn als Handwerker einspannt und er sich immer öfter in der luxuriösen Wohnung im Pariser Zentrum blicken lässt.
Aber was wäre eine Liebeskomödie ohne die ach so unerwartete Überraschung am Ende?! Der Eisberg schmilzt unter so viel Straßen-Charme dahin, passender weise kommt hinzu, dass sich Patricks Sozialarbeiterin Agathes Ehegatten, den sexuell Unterernährten, geangelt hat.
Regisseurin Anne Fontaine bringt altbekannte Klischeebilder à la »Die Schöne und das Biest« auf die Leinwand. Mit »Mein liebster Alptraum« widmet sie sich, wie schon in »Coco avant Chanel«, starken Persönlichkeiten. Dass die Schauspieler-Wahl zufällig auch den Charakteren im Film entspricht, bestätigt sie selbst. Am Ende bleibt Fontaines Film einer, der ein bisschen zu stark will und zu leicht gibt.
Buch: Anne Fontaine, Nicolas Mercier
Regie: Anne Fontaine
Darsteller: Isabelle Huppert, Benoît Poelvoorde, André Dussollier, Virginie Efira, Corentin Devroey, Aurélien Recoing, Eric Berger, Philippe Magnan, Bruno Podalydès
Kamera: Jean-Marc Fabre
Musik: Bruno Coulais
Produktion: Philippe Carcassonne, Bruno Pésery, Patrick Quinet, Jérôme Seydoux
Bundesstart: 19.01.2012
Start in Dresden: 19.01.2012
FSK: ab 12 Jahren