Small Town Murder Songs

Thriller, Kanada 2010, 78 min

Wenn Sie den schwedischen Schauspieler Peter Stormare, einem Millionenpublikum bekannt aus Spielbergs erstem Sauriaopus »Jurassic Park«, mal in einer Hauptrolle erleben wollen, dann müssen Sie sich diesen sehr guten Film mit seiner sehr guten Musik anschauen. Welche Rolle er in Spielbergs schlechtestem Film gespielt hat, ist mir nicht bekannt, aber er ist der Typ, der im Finale von »Fargo« seinen Kumpel Buscemi häckselt, weil der das Geld so doof versteckt hat. Mit der Brille, die er jetzt, fast 20 Jahre später, trägt, werden Sie ihn ohnehin nicht erkennen, aber als Sheriff einer Kleinstadt in der kanadischen Provinz Ontario ist er eine ebenso traurige wie geniale Figur. Sein spießig-religiöses Hoheitsgebiet hat endlich mal ein mediales Ereignis zu verzeichnen. Eine ermordete Frau wurde nackt am Strand des am Rande des Ortes gelegenen Sees aufgefunden. Natürlich wird dem Kleinstadtpolizisten Walter (alias Peter Stormare) der Fall von der übergeordneten Behörde entzogen, doch an weiteren Ermittlungen ist er beteiligt und deren Ergebnisse sind ihm mehr als unangenehm. Kennt man nur prüden Sex und die Citys, könnte man glauben, Nordamerika sei das „Heilige Land“. Ein Glück dass es Filme wie »Small Town Murder Songs« gibt. Denn dann wissen wir tröstend zumindest, dass religiöse Bigotterie in anderen Ländern ebenso verbreitet ist wie in Sachsen und Bayern.
Moryc Welt