Die Kraniche ziehen
Bald nach Stalins Tod trat im sowjetischen Film eine überraschende Veränderung ein: Nicht mehr Arbeiter- und Soldatenheere bevölkerten die Leinwände, sondern es war nun möglich geworden, auch individuelle Schicksale filmisch zu gestalten. In seinem Film »Die Kraniche ziehen« adaptierte Michail Kalatasow das Bühnenstück »Die ewig Liebenden« für die Leinwand. Veronika und Boris sind ein Paar; als im Juni 1941 die deutsche Wehrmacht die SU überfällt, meldet sich Boris freiwillig an die Front. Veronikas Eltern kommen bei einem Bombenangriff ums Leben, und als von Boris kein Lebenszeichen eintrifft, heiratet sie aus Einsamkeit und Verzweiflung Boris' Bruder Mark - eine Ehe, die allerdings nur von kurzer Dauer sein wird. Veronika wartet weiter auf Boris, der jedoch inzwischen gefallen ist…
Kalatosows emotional engagierter, kühn an die ausdrucksstarke Bildsprache sowjetischer Stummfilme anknüpfender Film, war einer der wenigen international erfolgreichen sowjetischen Filme der 50er Jahre. Er erhielt 1957 die Goldene Palme von Cannes, Tatjana Samoilowa erhielt als beste ausländische Schauspielerin den Preis der deutschen Filmkritik.
Buch: Viktor Rosow nach seinem gleichnamigen Bühnenstück
Regie: Michail Kalatosow
Darsteller: Tatjana Samoilowa, Alexej Batalow, Wassili Merkurjew, Alexej Schworin, Svetlana Charitonowa, Konstantin Nikitin, Valentin Zubkow, Antonina Bogdanowa, Boris Kokowkin, Jekaterina Kuprijanowa
Kamera: Sergei Urusewski
Musik: Moisej Weinberg
Produktion: Mosfilm, Michail Kalatozischwili
Bundesstart:
Start in Dresden:
FSK: ab 12 Jahren