Abraham Lincoln Vampirjäger

Horror, USA 2012, 105 min

Manchmal möchte man umgehend auf die Schlachteplatte kotzen, kaum dass sie wunderhübsch angerichtet ist. Aber,… der Reihe nach. Timur Bekmambetov, der russische Regisseur, der einst mit seinen Wächtern des Tages und der Nacht für ordentliche Aufregung sorgte im roten Zombie-Zaren-Reich, verfiel diesem ganz neuen Tick mit der Trish-Trash-Flick-Oper. Spielte man im Kindergarten noch Godzilla vs. King Kong nach, später dann Alien gegen Superman, vermischt man heute eher »Stolz und Vorurteil und Zombies« oder »Sinn und Sinnlichkeit und Seeungeheuer«. Da lag es nur nahe, dass der gute Abe Lincoln, 16. Präsident der USA und maßgeblich beteiligt an der Säuberung des Südens vom blutsaugenden Sklavenhalterabschaum, in Wahrheit gar keinem Bürgerkrieg sondern einer groß angelegten Vampir-Jagd vorstand. Die silberbeschichtete Axt lernt er bereits als jugendlicher Strahlebold zu schwingen, spaltet untote Köpfe wie Honigmelonen, nachdem er schon mit elf Jahren seinen ersten Pflock eingeschlagen hat. In Jack Barts Sklavenhalterherz, der die gute Mutter Lincoln einfach ausgezutscht hatte. Nebenbei rettet er einem schwarzen Jungen, Will Johnson, das Leben, der ihm später artig zur Axt halten wird. Gemanagt aber und unterrichtet wird der aufstrebende Schlächter für das Gute von einem Doppelagenten ohne Spiegelbild, Henry Sturges, seines Zeichens alter Vampiradel, der dem zukünftigen Präsidenten ein wenig behilflich ist bei der schwierigen Auswahl aus guten und bösen Saugern. Ein gutes Dutzend knietiefer Blutbäder wird hier angerichtet, in Zeitlupe wird gemetzelt und zur Billigung immer die Parole hinterfragt; biste Patriot oder biste tot? Wer sich in amerikanischer Geschichte ein wenig auskennt, ahnt bereits, dass das vorläufige Ende dieser Schmonzette am Theater spielt, wo der Vampir John Wilkes Booth sich bitter rächen wird…