Kahlschlag - Der Kampf um Brasiliens letzte Wälder

Dokumentation, Deutschland 2011

Der Zuschauer steigt mit in das kleine Boot zu den Indios und gleitet auf dem breiten Fluss hinein in die Urwaldlandschaft Brasiliens. Man riecht den Regenwald, lauscht auf die fremden Geräusche, spürt die Wärme in den Bildern. Eine Ideal-Landschaft, ein Traum von gewaltiger, unberührter Natur.
Die Idylle trügt. Große ausländische Konzerne sind eingefallen wie die Heuschrecken und haben sich genommen, was sie brauchten, um die weltweite Gier nach Rindfleisch und nach Tierfutter zu befriedigen und dadurch ihre Gewinne gewaltig zu steigern. Zurücklassen werden sie um ihre Hoffnungen beraubte und kaum überlebensfähige Eingeborene, zerstörte Kulturen und weite Flächen verwüsteter Natur. „Dann wird nichts mehr sein als die Sonne“ sagt eine der Indiofrauen und schreitet davon über eine endlose kahle, ausgedörrte Steppe, die einst Urwald war.
Es wäre zum Verzweifeln, regte sich da nicht Widerstand, bei den Guarani-Kaiowa-Indios zum Beispiel, ein bescheidener, noch vereinzelter, schmächtiger Widerstand gegen die mächtigen Großkonzerne, gegen skrupellose Farmer und deren Killerkommandos.
Und wäre da nicht auch der Franziskaner, der mit und bei und für die Indios lebt, nicht um sie zu belehren, wie er sagt, sondern von ihnen zu lernen und mit ihnen zusammen für eine bessere Welt zu einzutreten.
Eine geduldige Kamera begleitet Erwachsene und Kinder in ihrem Alltag. Ein trauerndes Volk, selbst wenn sie lachen sieht man noch diese Trauer über den Verlust in ihren Augen. „Wir Indios zerstören die Natur nicht, wir sind schließlich die Verantwortlichen für die Natur“.

Regie: Marco Keller

Bundesstart: 15.03.2012

Start in Dresden: 15.03.2012