Anna Karenina

Drama, Großbritannien 2012, 130 min

Eine der ganz großen und zugleich tragischsten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte findet im Dezember ihren Weg auf die Kinoleinwand. Anna Karenina - eines der bekanntesten Werke von Lew Tolstoi - bildet die Grundlage für die gleichnamige Verfilmung, die von Tom Stoppard für die modernen Kinozuschauer lediglich noch ein wenig aufbereitet wurde. Aber zur Geschichte: Anna Karenina (Keira Knightley) hat im Grunde alles, was man sich als Frau im Russland des 19. Jahrhunderts nur wünschen kann: einen angesehenen Ehemann in Form von Alexei Alexandrowitsch Karenin (gespielt von Jude Law, der überraschend unattraktiv daher kommt); sie ist ein gern gesehener Gast in der Highsociety und Mutter eines gesunden Jungen. Aber wie das “immer” so ist, wer scheinbar alles hat, will meist etwas ganz anderes. Als die Gute nun also zu ihrem Bruder nach Moskau reist, gerät ihr heiles Leben vollends durcheinander. Hals über Kopf verliebt sie sich in den jungen Kavallerie-Offizier Vronskij (Aaron Johnson) und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Ohne spoilern zu wollen: Das kann natürlich auf Dauer nicht gut gehen, und somit ist das Chaos vorprogrammiert. Auch, weil hier einfach keiner den liebt, den er lieben “soll” und alle etwas anderes beziehungsweise jemand anderes wollen. Ein buntes Kuddelmuddel der Liebe und ein interessanter Einblick in die russische Gesellschaft der Zarenzeit.
Das Team vor und hinter den Kulissen (Regisseur, Produzenten und Miss Knightley haben bereits zwei andere Filme dieser Art erfolgreich über die Bühne - Verzeihung - Leinwand gebracht) kann man ohne große Übertreibung als Garanten der guten, bildgewaltigen Historienfilme bezeichnen. Wer also auf Geschichtsschinken steht, der wird an diesem Werk seine wahre Freude haben. Für alle anderen könnte der Streifen allerdings vielleicht etwas “zu viel” sein.
juko