Keeper
Maxime ist 15 und träumt davon, ein großer Fußballstar zu werden, doch stattdessen wird er Vater.
„Keeper“ - zu deutsch Torwart - ist ein Film, der ganz leise und mit großer Kraft daher kommt - gleich von der ersten Szene an. Da verschlingen sich zwei Münder ineinander und man hört fast nichts. Ab und an ein Schmatzen, wenn sich die Lippen neu suchen und finden, ein fast unhörbares Stöhnen, das Rascheln des Efeus. Maxime und Mélanie, beide fast noch Kinder und für beide die erste große Liebe. Gemeinsam, scheu und voller Lust entdecken sie ihre Sexualität. Doch als Mélanie wenig später bemerkt, dass sie schwanger ist, überwältigt Maxime diese Nachricht so sehr, dass er fasziniert und abgestoßen gleichermaßen ist. Seine Zweifel loten jede Richtung aus: Bin ich wirklich der Vater? Funktioniert der Test aus der Apotheke auch richtig? Was soll ich jetzt mit einem Kind?
Es dauert eine Weile, bis die beiden wieder zueinander finden und gemeinsam beschließen, das Kind zu bekommen. Doch so allein können zwei Teenager nicht entscheiden. Da sind auch die Eltern der beiden, die sich höchst unterschiedlich positionieren. Und genau daraus erwächst ein neues Dilemma.
Der Film des französisch-belgischen Regisseurs Guillaume Senez beobachtet, er wertet nicht. Diese Abwesenheit einer moralischen Instanz, gepaart mit dem brillanten Spiel seiner beiden Hauptdarsteller macht „Keeper“ zu einem berührenden Kinoerlebnis. Wenn in der letzten Szene Maximes Mutter ihrem Sohn erklärt, wie man so ein kleines Baby auf dem Arm hält, und die Augen des Kindes suchend zwischen den umstehenden Personen hin und her wandern, dann ist das der Moment, in dem noch einmal das ganze Drama dieser jungen Liebe zwischen zwei Teenagern gespiegelt wird.
Claudia Hempel
Buch: David Lambert, Marcia Romano, Guillaume Senez
Regie: Guillaume Senez
Darsteller: Kacey Mottet Klein, Galatéa Bellugi, Laetitia Dosch, Catherine Salée, Sam Louwyck, Cédric Vieira, Vincent Sornaga, Dominique Baeyens, Béatrice Didier
Kamera: Denis Jutzeler
Produktion: Olivier Abrassart, Samuel Feller, Elisa Garbar, Philippe Logie, Fabrice Préel-Cléach, Sophie Sallin, Isabelle Truc, Bart Van Langendonck
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Start in Dresden: