Die Genialität des Augenblicks - Der Fotograf Günter Rössler
Günter Rössler gilt als einer der bedeutendsten Fotografen Ostdeutschlands. Seine Aktbilder im „Magazin“ machten ihn berühmt. In der „Sibylle“ lichtete er Stil und Geschmack der Zeit ab und setzte nicht nur schöne, sondern auch selbstbewusste Frauen in Szene - sein Beitrag zur Emanzipation der Frau aus einem Blickwinkel, der heute außergewöhnlich scheint. Im „geschlossenen System DDR“ konnte Rössler kein internationaler Star werden, wie er es verdient gehabt hätte. Heute aber sind seine Fotografien in zahlreichen Kunstsammlungen und Museen vertreten. Dieser Film stellt den heute 86-jährigen, immer noch arbeitenden Günter Rössler vor, so, wie seine Fotos ihre Zeit abbilden: schlicht, treffend und stilsicher.
Ein bekannter Kollege, Roger Rössing, schrieb anerkennend über den Fotografen Günter Rössler: „An den Traum glauben, aber das Leben aufmerksam beobachten - das ist wohl eines der Geheimnisse, die Rösslers Bilder so unverwechselbar werden lassen.“ Er selbst sah einmal scherzhaft seine Biografie als „Mein Leben in vielen Akten.“ Mit seiner Aktfotografie, die er in der DDR als ernsthafte und eigenständige Kunstform in die öffentliche Diskussion einführte, „schrieb“ er Kunstgeschichte.
Rösslers 85. Geburtstag 2011 inspirierte Fred R. Willitzkat zu dem Dokumentarfilm »Die Genialität des Augenblicks - Der Fotograf Günter Rössler« mit dem Impetus, uns die Persönlichkeit des Künstlers nahe zu bringen, seine Gedankenwelt, die Spezifik seines Arbeitens, sein Ethos. Eigene Rückblicke auf Biografie und Passion, ein Erinnerungsteppich von Freunden, der Familie und vor allem von seinen wichtigsten Modellen.
Ein Film mit ruhigem Fluss des Erzählstromes, eine sympathische, emotional berührende Hommage, die der Eigenart des Künstlers gerecht wird. Wir erfahren und erleben Günter Rössler als einen großen Naiven der Fotografie. Aktfotografie war für ihn „Andachtsfotografie“. Seine Modelle gleichsam Madonnen, vor denen er niederkniete: „Harmonie und Vertrautheit sind mir wichtig.“
Rössler wahrte und hütete die Verletzlichkeit der Aktfotografie und damit auch die Integrität und Identität der Frau. Voyeurismus war ihm fremd und verhasst. Der Zuschauer spürt in Günter Rössler eine tiefe Sehnsucht nach Schönheit und Harmonie, sieht in ihm einen Glückssucher. So wie Rössler selbst im Abend seines Lebens sich als einen glücklichen Menschen sieht.
Ein Glück, dass man so leben kann … und bei dem man wünscht, dass es noch eine Weile so bleibt.
Aus der Jurybegründung der FBW für das Prädikat „Wertvoll“
Buch: Fred R. Willitzkat
Regie: Fred R. Willitzkat
Darsteller: Günter Rössler
Kamera: Fred R. Willitzkat
Musik: Friedrich Gatz
Produktion: Fred R. Willitzkat
Bundesstart: 13.12.2012
Start in Dresden: 13.12.2012
FSK: ab 12 Jahren