Gib mir noch ein Jahr

“Wie sagst Du Deinem Kind, dass Du nichts mehr Wert bist?“
Diese Frage stellt Regisseur Curtis Burz, in dem der geschiedener Ehemann und Vater Stephan versucht, trotz Arbeitslosigkeit seinen Verpflichtungen gerecht zu werden.
Seine naiv-rührenden Versuche, die eigene trostlose Lebenssituation vor seinem kleinen Sohn zu verbergen, weichen leider zu schnell einem pathetisch-durchschaubaren Balanceakt - der Wille, alles wieder zu richten, wird von einer unerbittlichen Deadline ersetzt. Stephan entschließt sich zu einem letzten, verzweifelten Schritt - muss aber bis dahin eine Fassade aufrechterhalten, um zumindest in der Erinnerung seines Sohnes ein Vater zu sein, der dieser Bezeichnung auch gerecht wird.
»Gib mir noch ein Jahr« war offizieller Beitrag auf dem Filmfest Shanghai Festival und Film Festival Montreal. Beim Achtung Berlin Festival 2012 gewann der Film den Preis der ökumenischen Jury.
»Gib mir noch ein Jahr« ist ein Film über die „neue Armut“ in Deutschland und die Lücken im Sozialnetz eines Wohlfahrtsstaates, aber handelt auch von der unbedingten Liebe eines Vaters zu seinem Sohn: ein schonungsloser Blick auf Menschen, die alles Materielle verlieren können - aber verzweifelt an dem einen klammern, was noch bleibt: ein kleines Stückchen Würde.