Das Schweigen
Das Schweigen (Schweden 1963) gehört zu Bergmans radikalsten Werken. Mit diesem Film begann sich seine Beschäftigung mit der sexuellen Psyche der Frau von der Betrachtung von Frauen in der Beziehung zu Männern weg und Frauen zuzuwenden, die mit anderen Frauen zusammenleben müssen.
Während der Heimreise der Schwestern Ester (Ingrid Thulin) und Anna (Gunnel Lindblom), welche ihren zehnjährigen Sohn Johannes dabei hat, erkrankt Ester schwer an einer Lungenentzündung. Die drei Reisenden sind gezwungen, in einem fremden Land Halt zu machen. Hier rollen nachts Panzer durch die Straßen, die Landessprache ist völlig unbekannt. In einem alten labyrinthartigen Hotel findet man eine Bleibe. Während Ester sich in obsessiver Liebe zu ihrer lebenslustigen Schwester verzehrt, ergeht sich Anna in diversen sexuellen Abenteuern. Von der Begierde ihrer Schwester zutiefst angewidert, flieht sie mit ihrem Sohn aus der Stadt und überlässt die sterbende Ester ihrem Schicksal.
Ingmar Bergman inszenierte ein surrealistisch anmutendes Inferno der Angst, Verwirrung und Verzweiflung; welches bei Kritikern und Publikum ankam: Die eher als bescheidener kleiner Film gedachte Produktion wurde in Schweden wie auch in Deutschland ein unverhoffter Kassenknüller. Die für die 60er Jahre äußerst freizügigen Sexszenen riefen damals in Schweden wie in Deutschland zahlreiche weltliche Sittenwächter sowie kirchliche Würden- und Bedenkenträger auf den Plan.
Buch: Ingmar Bergman
Regie: Ingmar Bergman
Darsteller: Ingrid Thulin, Gunnel Lindblom, Jörgen Lindström, Hakan Jahnberg, Birger Malmsten
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Ivan Renliden
Bundesstart:
Start in Dresden: