Die Erfindung der Liebe

Komödie, Deutschland/Luxemburg 2013, 104 min

„Eigentlich handelt dieser Film von der Liebe zwischen Daniel und Emily. Und davon haben wir nichts gedreht.“ Sagt Bastian Trost, der den Daniel spielt. Ganz konkret handelte der ursprüngliche Plot von einem Liebespaar, das eine ältere reiche Dame per Scheinheirat um ihr Geld bringen will. Als etwa die Hälfte des Filmes abgedreht war, starb Maria Kwiatkowski (Emily). Das Projekt wurde auf Eis gelegt. Für Regisseurin Lola Randl gab es kein Zurück zur alten Filmidee. Als dann wieder Arbeitsstimmung aufkam, überlegte sie gemeinsam mit dem Team, ob und wie der Film zu Ende zu bringen wäre. Ein Jahr später wurde weiter gemacht - mit der Grundidee, die Tatsache dieses Todes und den Umgang damit in den Film zu integrieren. Eine Filmteam-Ebene wurde eingeführt. »Die Erfindung der Liebe« beginnt jetzt mit dem Tod der (fiktiven) Jungschauspielerin und der Hilflosigkeit aller Beteiligten, mit der Situation umzugehen. Das klingt schwer und tragisch, ist aber schlicht tragikomisch und entwickelt sich zu einer wunderbaren Satire aufs Filmgeschäft und den ganzen Ringelpiez drum herum. Das fiktive Filmteam dreht sofort weiter. Als Ersatz für die Hauptdarstellerin läuft eine Praktikantin mit Tracking Points im Gesicht durch die Szene. Nach Abschluss der Dreharbeiten hat man vor, sie digital auszutauschen, aber die Technik ist halt noch nicht ganz soweit. Angesichts der Zumutungen des Lebens und der Filmarbeit entblößen sich die Damen und Herren am Set auf unerhört irrwitzige Weise. »Die Erfindung der Liebe« ist aber immer auch eine Hommage an Maria Kwiatkowski. Zum Ende hin gibt es eine längere Passage als Film im Film mit dem fertig gedrehten alten Material. Lola Randl hat aus einer schwierigen Situation mit viel Respekt und noch mehr Humor einen guten Film gemacht.
Grit Dora

Buch: Lola Randl

Regie: Lola Randl

Darsteller: Mira Partecke, Marie Tietjen, Bastian Trost, Sunnyi Melles, Samuel Finzi, Mario Adorf, Irm Hermann, Sebastian Weber, Jürgen Rißmann

Kamera: Philip Pfeiffer

Produktion: COIN Film, Red Lion, WDR, BR, Herbert Schwering, Christine Kiauk

Bundesstart: 01.05.2014

Start in Dresden: 01.05.2014

FSK: o.A.