Kuma
Es beginnt mit einer Hochzeit in einem kleinen Dorf in Anatolien. Was ein einfaches, ausgelassenes Fest sein könnte, wirkt seltsam angespannt und auch die Braut scheint eher melancholisch. Warum erfährt man, als alle wieder zu Hause in Wien ankommen: Ayse, die junge Frau, ist nicht, wie vermutet, mit Hasan, dem gut aussehenden ältesten Sohn der Familie, verheiratet, sondern die Zweitfrau („Kuma“) von Mustafa, dem etwa sechzigjährigen Familienvater. Fatma, die Mutter, ist an Krebs erkrankt, und möchte ihre Familie den traditionellen Werten ihrer Heimat gemäß gut versorgt wissen, wenn sie nicht mehr am Leben ist. Ayse kümmert sich liebevoll um die Familie und pflegt Fatma, die von ihrer Krebsbehandlung sehr geschwächt ist. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, doch das Leben hat noch einige Wirrungen parat: Scheinehe, Gewalt in der Partnerschaft, Homosexualität - nichts wird ausgespart.
Der Film führt uns die emotionalen Bindungen und Konflikte ebenso wie die Zerrissenheit vor Augen, die durch ein klaustrophobisch von der Außenwelt abgeschirmtes Familienleben, kollidierende Weltanschauungen, Anpassungsdruck und viel zu hohe Erwartungen entstehen.
Buch: Petra Ladinigg, Umut Dağ
Regie: Umut Dağ
Darsteller: Nihal G. Koldas, Begüm Akkaya, Vedat Erincin, Murathan Muslu, Alev Irmak, Merve Cevik, Abdulkadir Gümüs, Ali Yildirim, Ilkay Kayku Atalay, Aliye Esra Salebci, Elif Dağ
Kamera: Carsten Thiele
Musik: Iva Zabkar
Produktion: Wega Film, ORF, Veit Heiduschka, Michael Katz, Heinrich Mis
Bundesstart: 08.08.2013
Start in Dresden:
FSK: ab 12 Jahren