Not Fade Away

Drama, USA 2012, 113 min

Das erste Naturgesetz des Rock ’n’ Roll besagt, dass man von den meisten Bands noch nie etwas gehört haben wird, wenn sie sich zerstreiten und auseinander gehen, oder vor lauter Bedeutungslosigkeit leise auf immer verklingen werden. In New Jersey steigt der junge Heißsporn Douglas in die Band seines Schulfreundes Gene ein. Gerade ist John F. Kennedy begraben, der Vietnamkonflikt liefert die ersten toten GI’s und Dean Martin verhöhnt in seiner Fernsehshow zärtlich die Stones. Die Jungs stehen also unter Strom. Man müsste so vieles anstellen können, mit dem Beat, den Lyrics und mit seinem Leben. Die Mädchen wollen bezaubert werden und Big Apple lockt von ferne. Die Gelegenheit ist günstig. Die Eroberung Amerikas durch Bands wie The Who, Rolling Stones oder Kinks ist in vollem Gange und unsere Helden staunen, dass ausgerechnet diese elenden Insel-Penner alles wissen über den Blues und die Art, wie man ihn zu spielen hat. Was aussieht wie eine leichte Fingerübung auf dem klassischen Coming-Of-Age Instrument, beinhaltet eine subtil ausgestattete und überaus persönlich gefärbte Jugenderinnerung des Erfinders der Kultserie »Die Sopranos«. Da liegt es auf der Hand, dass David Chase eine der Rollen dem unlängst verstorbenen James Gandolfini überließ. Als Vater von Douglas ist der vor allem besorgt um die Zukunft seines Sohnes. Denn auch wenn man den Groove von Bo Diddley perfekt imitieren, die Keith Richards Licks verstehen oder als Sänger eine Spur von Roger Daltreys Charisma mitbringen kann, Erfolg stellt sich nicht ein, ehe man nicht Tag und Nacht hart daran arbeitet.
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