Kid-Thing
Engel oder Teufel? Der Schrecken setzt ein, wenn die Grenzen verwischen. Annie, ein kleines ruppiges Mädchen, im Film als „Kid-Thing“ bezeichnet, reißt, beißt, zerquetscht, zerplatzt und beschießt alles, was ihr beim Herumstreunen in die Finger kommt. Ihr Vater liest ein Buch mit dem schönen Titel „How to become a better person?“ Doch die Antwort auf Annies „How do they know what’s best?” ist nur ein lakonisches „They just do“ („Sie wissen es!“ auf die Gegenfrage „Woher wissen sie, was das Bessere ist“ zu „Wie wird man ein besserer Mensch“).
Doch dann bahnt sich ein Hilfeschrei den Weg an Annies Ohr: mitten in diesem texanischen Nirgendwo - mit Ziegen, Müll, Tierkadavern und hier und da auch ein paar Menschen unter einem weiten blauen Himmel. Sie findet im Wald ein Loch im Boden, aus dem eine Frauenstimme um Hilfe ruft…
Aus realistischer Independent-Tradition und Märchen-Topoi lassen die Zellner-Brüder etwas ganz Eigenes entstehen: komisch, brutal, versponnen und melancholisch. Und man sollte meinen, dass Annies Aufschrei „I’m not afraid of nothing“ aus der Seele dieses Films selbst kommt („Ich habe vor nichts Angst“). »Kid-Thing« ist unabhängiges Kino, mit Minimal-Budget gedreht, wortkarg, bildgewaltig und widerspenstig wie seine Protagonistin. Der Soundtrack stammt von „The Octopus Project“, einer Band, die wie die Zellner-Brüder aus Austin, Texas kommt.
ak
Buch: David Zellner
Regie: David Zellner
Darsteller: Sydney Aguirre, Susan Tyrell, David Wingo, Zack Carlson, Heather Kafka, Nathan Zellner, David Zellner
Kamera: Nathan Zellner
Produktion: Zellner Bros., Nathan Zellner
Bundesstart: 22.08.2013
Start in Dresden: 26.09.2013
FSK: ab 16 Jahren