Chasing Ice
In »Chasing Ice« kann man dem Eis beim Schmelzen zusehen, dass einem Angst und Bange wird. 2007 startete der renommierte Naturfotograf James Balog das Projekt EIS (Extreme Ice Survey). Hierfür baute er in Island, Grönland und Alaska 25 Kameras auf, die über Jahre hinweg jede Stunde ein Foto derselben Stelle machten, so dass man heute im Zeitraffer sehen kann, wie ganze Eisberge für immer verschwinden. Der Film dokumentiert nun dieses Projekt und erläutert uns genretypisch die Fakten des Klimawandels. Ein paar Daten, die hierbei erwähnt werden, hat man vielleicht schon an anderer Stelle gehört, doch schadet es nicht, hier noch mal aufzuschreiben, dass in den letzten zehn Jahren das Eis an manchen Stellen weiter zurückgegangen ist als in den 100 Jahren davor; dass der Meeresspiegel in den nächsten 50 Jahren um bis zu 90 Zentimeter ansteigen wird, was 150 Millionen Menschen ihrer Heimat beraubt; und dass im gleichen Zuge Feuersbrünste, Stürme und Überschwemmungen immer weiter zunehmen werden.
Tatsächlich werden der Klimawandel und seine katastrophalen Folgen von der Wissenschaft schon lange nicht mehr angezweifelt, jedoch ist es bisher noch niemandem gelungen, sie den Menschen wirklich näher zu bringen - „What the people need“, sagt Balor zu Beginn des Films, „is a piece of visual evidence - something that grabs them in the gut.“ Und es stimmt: Wenn man am Ende die zufällig entstandenen Aufnahmen sieht, in denen ein Stück Land von der Größe Manhattans innerhalb weniger Minuten einfach so in sich zusammenbricht und im Meer versinkt, kann man sich nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, den diese Bilder, wunderschön und unheimlich zugleich, kalt lassen.
Felix
Buch: Mark Monroe
Regie: Jeff Orlowski
Kamera: Jeff Orlowski
Musik: J. Ralph
Produktion: Exposure Production, Diamond Docs, Jerry Aronson, Paula DuPré Pesmen, Jeff Orlowski
Bundesstart: 07.11.2013
Start in Dresden: 02.01.2014
FSK: o.A.