Jaurès

Dokumentation, Frankreich 2012, 83 min

»Jaurès« mag visualisierte persönliche Erinnerung sein, im Kern aber greift er viel tiefer. Vincent
Dieutre installierte in der Wohnung seines Geliebten eine Videokamera und ließ sie über Monate hinweg durch reflektierendes Glas nach draußen zeigen. Starre Einstellungen zeigen Paris, wie es lebt: einen Künstler, der mit Neonlicht spielt, die Metro, den Kanal Saint-Martin, die Brücke Lafayette, immer wieder afghanische Flüchtlinge, die dort ihr Lager haben - ein sogleich geschnittenes Wechselspiel aus Überblendungen, Zoom, Totalen, Stimmen, Menschen, die kommen und gehen, so wie der Regisseur morgens ging und abends kam. Im Tonstudio stellt er sich parallel einem Zwiegespräch, sieht die Aufnahmen, erzählt mit wärmender Stimme, zweifelt, weint ohne Tränen. »Jaurès« ist zärtlicher Liebesfilm, brisantes Politdrama und doch „nur“ Dokument.
PK Ost, 17. Französische Filmtage

Buch: Vincent Dieutre

Regie: Vincent Dieutre

Darsteller: Eva Truffaut, Vincent Dieutre

Kamera: Vincent Dieutre, Jeanne Lapoirie

Produktion: La Huit Production, Cinaps TV, Stéphane Jourdain, Romain Pomedio

Bundesstart: 08.08.2013

Start in Dresden: