Kopfüber

Drama, Deutschland 2013, 94 min

„Weißt du eigentlich, dass du nicht mehr lachen kannst?“, fragt Elli ihren Freund. „Lachen brauch ich nicht.“, antwortet er. Früher hat er mit Elli Radtouren gemacht und Geräusche gesammelt. Sascha (Marcel Hoffmann) ist ein Bastler und kann fantastisch Fahrräder reparieren. Aber der 10-Jährige lotet auch permanent Grenzen aus. Weil er immer noch nicht lesen und schreiben kann, muss er auf die Förderschule. Er droht dort wieder zu scheitern. Seine überforderte Mutter (Inka Friedrich) sucht Hilfe beim Jugendamt, als Sascha wieder mal klaut. Er bekommt einen Erziehungsbeistand (Claudius von Stolzmann als Frank), den er zunächst harsch ablehnt. Aber irgendwie ist es in kniffligen Situationen auch ganz nett, einen „Bodyguard“ dabei zu haben. Frank erwirbt sich das Vertrauen von Mutter und Sohn. Er rät zum Arztbesuch. Die Diagnose: ADHS. Nach dem ersten Erschrecken ergreift Sascha die Chance, die sich durch eine Behandlung bietet. Therapiesitzungen und Medikamente schlagen an, die Situation verbessert sich. Doch Elli (Frieda-Anna Lehmann) stellt die entscheidende Frage: Ist Sascha noch Sascha? Die Kinderfreundschaft gerät ins Wanken. Wie mit ADHS leben? Regisseur Bernd Sahling zeichnet ein einfühlsames Portrait über ein verhaltensauffälliges Kind. Wer nicht ins Staatsschauspiel geht, hat hier Gelegenheit, die wunderbare Hannelore Koch in der Rolle der Ärztin zu sehen.
Grit Dora