Jackass presents: Bad Grandpa
Auf die Gefahr hin, gleich gesteinigt zu werden, geh ich vorsichtshalber schon mal in Deckung. Aber Fakt ist, dass während »Borat« noch recht unterhaltsam war, ging es mit Sasha Baron Cohens Nachfolgebemühung »Brüno« ernsthaft bergab. »Der Diktator« war einfach nur noch langweilig. Dem entgegen steht immer noch »Jackass«. Jupp, die bisherigen Formate davon waren nicht mal annähernd mit Handlung, sondern eher ein loses Aneinanderreihen von „krassen Typen, die krass dumme Sachen machen“. Doch dies ändert sich nun. Johnny Knoxville schlüpft in das Kostüm des 86-jährigen, versoffenen Perverslings Irvin. Dieser möchte nun seinen 8-jährigen Enkelsohn bei seinem Vater abliefern, nachdem dessen Mutter im Knast gelandet ist. Klingt nach ein wenig zu viel Story für einen »Jackass« Film, ist aber gut.
Denn während »Borat« einen auf Dokumentation machte, geht es hier um ein waschechtes Roadmovie mit vorprogrammiertem Chaos. Denn Opa Irvin nimmt das alte Motto „Lebe jeden Tag, als könnte es dein letzter sein.“ In vollen Zügen aus. Im Supermarkt bezahlen? Never. Auf fremde Hochzeiten selbst einladen und reichlich zulangen? Jupp. Den kleinen Typen, mit dem man unterwegs ist, in ein Stripperinnenoutfit stecken und bei nem Schönheitswettbewerb für Mädchen anmelden? Unbedingt. »Jackass: Bad Grandpa« ist die pure Befriedigung des eigenen Hedonismus, solide verpackt in kompromisslosen Humor.
José Bäßler
Buch: Spike Jonze, Johnny Knoxville, Jeff Tremaine
Regie: Jeff Tremaine
Darsteller: Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve-O, Jackson Nicholl
Kamera: Lance Bangs, Dimitry Elyashkevich
Produktion: Johnny Knoxville, Bam Margera, Jeff Tremaine
Bundesstart: 24.10.2013
Start in Dresden: 24.10.2013
FSK: ab 12 Jahren