Meine Familie, die Nazis und ich

Dokumentation, Israel 2011, 77 min

Für den Film bittet Regisseur Chanoch Ze´evi fünf Nachkommen von Verbrechern des Nationalsozialismus vor die Kamera. Er widmet sich den Fragen, wie man als Nachkomme eines Verbrechers lebt und wie man mit den Verbrechen der Eltern oder Großeltern umgeht. Jeder der Interviewten geht einen ganz persönlichen Weg, um mit der eigenen und der familiären Vergangenheit leben zu können. Die einen ziehen sich zurück, die anderen legen in Vorträgen und Büchern Zeugnis von ihrer Vergangenheit und ihrer Bewältigung ab.
So Niklas Frank, der Sohn von Hans Frank, dem Generalgouverneur Polens, er geht sehr kritisch mit seiner Familienvergangenheit um und hat in mehreren Büchern mit seiner Familie abgerechnet. Oder Monika Göth, die Tochter des Lagerkommandanten des Konzentrationslagers Plaszow, sie hat erst durch den Spielfilm »Schindlers Liste« von den Verbrechen ihres Vaters erfahren und bekämpft ihre Familienlast seitdem mit einer starken Israelliebe. Bettina Göring, Großnichte von Hermann Göring, hat sich für einen Neuanfang in den USA entschieden und sich sterilisieren lassen. Einen anderen Weg ging Katrin Himmler, die Großnichte von Heinrich Himmler, die sich als Ahnenforscherin auf ihre Familiengeschichte spezialisiert hat. Oder Rainer Höß, der Enkel des Lagerkommandanten von Auschwitz, der den Dialog mit Überlebenden sucht.
In dem Film kommen sie alle zu Wort und der Zuschauer wird für das Erbe sensibilisiert, welches viele Nachkommen zu tragen haben.

Regie: Chanoch Ze´evi

Bundesstart:

Start in Dresden: