Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Komödie/Drama, Schweden 2014, 115 min

Jonas Jonasson soll sein Buch (in 38 Sprachen übersetzt und allein in Deutschland mehr als zwei Millionen Mal verkauft) nicht wieder erkannt haben, als er Felix Herngrens Verfilmung zum ersten Mal sah. War sicher nicht leicht, ein so wohl gelungenes Baby loszulassen. Inzwischen ist der Autor des Superbestsellers mit dem Film versöhnt - was nicht zuletzt an der Besetzung liegen mag. Robert Gustafsson, Schwedens bekanntester Comedian, spielt Allan Karlsson. Der ist auf der Flucht vor der Party zu seinem 100. Geburtstag. Die erste und mühsamste Herausforderung auf dem Weg in die Freiheit ist der Ausstieg aus dem Fenster des Altenheimes. Dann schlappt der alte Herr in seinen ausgetretenen Pantoffeln zunehmend entspannter in die Welt, die jede Menge Abenteuer bereithält. Binnen kürzester Zeit millionenschwer und, das liegt in der Natur der Sache, von Polizei und Gangstern gleichermaßen verfolgt, findet er schnell neue, ziemlich unkonventionelle Freunde, die ihm wahlweise zur Seite stehen oder ihn in die Zwickmühle bringen. Aber was soll Allan schon anheben, in seinem hundertjährigen Vorleben hat er weitaus wildere Situationen gemeistert und dabei mehr oder weniger (meistens weniger) subtil den Lauf der Weltgeschichte verändert. Der Film punktet ebenso wie das Buch mit schwarzem Humor, Zynismus und jeder Menge Anarchie. Mit Dynamit geht eben alles besser.
Grit Dora