Spuren
Robyn Davidson (Mia Wasikowska) will die australische Wüste durchqueren: 3.200 Kilometer zu Fuß und vor allem allein. Freunde, die sie begleiten wollen, wenn sie die Reiseroute verkürzt, wehrt sie ab. Nur ihren Hund Diggity und die nötigen Kamele will sie dabei haben. Ihre Eltern halten das Vorhaben für einen verrückten Traum, doch sie bereitet sich lange und gründlich auf die Strapazen der Reise vor. Bei einem Kamelhändler (Rainer Bock) erlernt sie den Umgang mit den eigenwilligen Tieren. Als er die junge Frau nach der Lehrzeit um ihren Lohn betrügt, gibt sie nicht auf und finanziert ihre Reise widerwillig, aber pragmatisch durch einen Deal mit dem „National Geographic“-Fotografen Rick Smolan (Adam Driver). Davidson ist nicht die Träumerin, für die sie gehalten wird, sondern eine mutige Frau, die weiß, was sie will. Die Geschichte ihrer lebensgefährlichen Wüstendurchquerung erschien 1978 im „National Geographic“. Wenig später schrieb sie ihren Bestsellerroman „Spuren“, auf dem der Film basiert. Regisseur John Curran inszeniert die Geschichte einer Selbstfindung in den Weiten der australischen Wüste in ruhigen, eindrucksvollen Einstellungen. Er findet nahezu abstrakte, sinnliche Bilder für den Reifungsprozess durch eine krasse seelische und körperliche Grenzerfahrung. Die nackte Haut der Protagonistin zeigt er als sich ständig veränderndes, von Landschaft und Witterung bearbeitetes Material. Oft ist Mia Wasikowskas schmaler, bloßer Rücken die einzige Vertikale vor der ebenso schönen, wie feindselig ausgebreiteten Landschaft. Wasikowskas spröde, introvertierte Spielweise sorgt für maximale Authentizität. Einzig der Soundtrack trägt ein bisschen dick auf, stört aber nicht weiter.
Grit Dora
Buch: Marion Nelson
Regie: John Curran
Darsteller: Mia Wasikowska, Adam Driver, Emma Booth, Jessica Tovey, Rainer Bock, Melanie Zanetti, Robert Coleby, Carol Burns
Kamera: Mandy Walker
Musik: Garth Stevenson
Produktion: Iain Canning, Emile Sherman
Bundesstart: 10.04.2014
Start in Dresden: 10.04.2014
FSK: ab 6 Jahren