Tragödien der Straße
Vor genau 100 Jahren wurde in Dresden der Ernemannbau errichtet, Anlass für die Technischen Sammlungen im Herbst an dieses Denkmal der Industriekultur zu erinnern. Dabei entstand die Idee einer Filmreihe, die die Alltagswirklichkeit der „goldenen“ 20er Jahre ins Visier einer kritischen filmischen Betrachtung rückt. Titelgeberin der Filmreihe ist Lotte H. Eisner, die berühmte deutsche Filmkritikerin, die in ihrem Buch Die dämonische Leinwand das Kapitel zu den 20er Jahren entsprechend überschreibt. In dieser Zeit erlebte das deutsche Kino die vitalste und kreativste Phase seiner Geschichte. Fanden die Schrecken der Nachkriegszeit zunächst in Visionen des Düsteren und Fantastischen Gestalt, so gewann doch bald eine nüchterne und realistische Darstellung der Wirklichkeit die Oberhand. Die Filme von Karl Grune, G. W. Pabst und Gerhard Lamprecht setzen sich kritisch mit den sozialen Problemen der Zeit auseinander, in Berlin – Die Sinfonie der Großstadt fand die Neue Sachlichkeit ihren reinsten Ausdruck. Betrachtet man die 20er Jahre in Deutschland retrospektiv, so gibt es neben zahlreichen klischeebedienenden Reflexionen auf die sogenannten „goldenen 20er“ auch eine Reihe von filmischen Beispielen, die die Alltagsrealität wirklichkeitsnah abbilden, beispielhaft »Affaire Blum« und »Das Spinnennetz«.
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