Originalfassung mit UT
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Hallelujah: Leonard Cohen, a Journey, a Song

engl. Originalfassung mit dt. Untertiteln
Dokumentation/Porträt/Musik, USA 2021, 123 min

Wenn einer das Singen geliebt hat, dann Leonard Cohen. Manche nennen ihn den Godfather Of Song, oder besser den Godfather Of Songwriting. Denn falls es so etwas geben sollte wie einen Godfather Of A Song, dann wäre das wohl Cohens »Hallelujah«. Ein Lied, so tief wie eine Offenbarung. Ein Lied über das Göttliche an der Liebe, über das Strahlende wie über das Zerbrochene. Ein Lied in C-Dur. Von seiner Plattenfirma mitsamt dem Album »Variuos Positions« abgelehnt. Zuerst aufgegriffen von Bob Dylan, dem alt-testamentarische Figuren wie Salomons Mutter Bathseba, oder die Haare schneidende Delila nur allzu vertraut waren. Jahre später gehören John Cale, k.d. lang und Jeff Buckley, aber auch Shrek, oder Jon Bon Jovi zu den Verkündern dieses Stückes. Und seit ein gewisser Alan Light 2012 seine Recherche dazu in einem Buch veröffentlichte, war es nur eine Frage der Zeit, ehe einem der meistgecoverten Lieder auch ein Film gewidmet werden würde. Die Seite secondhandsongs.com spricht übrigens von 506 Versionen. Das sind zwar nur halb so viele Einträge wie unter »Yesterday«, doch in Cohens ganz und gar unheiligem Gebet steckt weitaus mehr Substanz, als es die vier Strophen von 1984 vermuten lassen. Konzertbesucher erlebten es ständig, wie Cohen nach der Eröffnungsstrophe mit Davids geheimem Akkord, der dem Herrgott wohl gefiele, unentwegt die Richtung änderte. Weil er auf ein schier unerschöpfliches Reservoir an Versen zurückgreifen konnte. Die Zahlen schwanken zwischen 80 und 180 Strophen, die Cohen in jenen 5 Jahren aufgeschrieben haben soll, die heute seine »Hallelujah«-Jahre genannt werden. Ihm selbst erschien die Wirkung seines Liebesliedes nur folgerichtig. „Man versucht jedes Mal, einen guten Song zu schreiben und alles hineinzulegen, was man hat, … aber man kann nicht bestimmen, was daraus wird.“ So ähnlich mochten die Filmemacher Dayna Goldfine und Dan Geller gedacht haben, als sie noch zu Leonard Cohens Lebzeiten dieses Projekt über ein einzelnes Lied begannen und ganz schnell realisierten, wie mit jedem Blatt aus dessen Tagebüchern, jedem Meter Film aus Cohens Privatarchiv oder jedem Statement eines Cohen-Jüngers ein zeitloses Filmdokument über das Leben eines Sängers und das Leben eines Liedes entstand.
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