Oskars Kleid
Immer wieder überraschen deutsche Komödien und Dramen damit, dass sie aktuelle Gesellschaftsthemen aufgreifen und in guter Mainstream-Manier einem breiten Publikum zugänglich machen. Genau das schafft auch der neueste Film des Regisseurs Hüseyin Tabak: »Oskars Kleid« beschäftigt sich mit Geschlechtsidentität bei Kindern.
Als die Mutter (Marie Burchard) hochschwanger ihre beiden Kinder Oskar (Laurì) und Erna (Ava Petsch) dem getrennt lebenden Vater Ben (Florian David Fitz) anvertraut, ist das seine Chance, mehr Zeit mit den beiden zu verbringen. Doch der neunjährige Oskar sieht sich nicht mehr als Junge, möchte im Kleid zur Schule gehen und fortan Lily genannt werden. Dadurch wird Ben vor große Herausforderungen gestellt. Klassisch aufgebaut und mit charakterlichen Entwicklungen der Figuren versehen, erzählt die Geschichte die Annäherung zwischen Vater und nun Tochter, schafft es, den Stoff gut zu vermitteln und auch mit dem einen oder anderen Vorurteil aufzuräumen. Das alles verpackt Tabak in ein gelungenes Gewand und überzeugt auch mit der tollen Besetzung. Vor allem Lauri als Oskar und Fitz als etwas starrköpfiger Vater überzeugen in ihrem Spiel und geben großen Gefühlen genug Raum. So beschäftigt sich »Oskars Kleid« zum einen mit einem wichtigen Thema, kann aber gleichzeitig auch wunderbar unterhalten.
Doreen
Buch: Florian David Fitz
Regie: Hüseyin Tabak
Darsteller: Florian David Fitz, Laurì, Senta Berger, Marie Burchard, Kida Khodr Ramadan, Burghart Klaußner, Juan Carlos Lo Sasso, Rudolf Krause, Nora Boeckler, Lavinia Nowak, Ava Petsch
Kamera: Daniel Gottschalk
Produktion: Pantaleon Films, Warner Bros., Dan Maag, Daniel Sonnabend, Marco Beckmann
Bundesstart: 22.12.2022
Start in Dresden: 22.12.2022
FSK: ab 6 Jahren