Der vermessene Mensch
Der deutsche Regisseur Lars Kraume hatte schon immer ein Händchen dafür, spannende Filme aus realen Ereignissen zu inszenieren. So besticht sein DDR-Drama »Das schweigende Klassenzimmer« genauso wie der Film »Der Staat gegen Fritz Bauer«, der sich mit dem Prozess gegen NS-Kriegsverbrecher beschäftigt. Nun geht er noch weiter zurück in die Vergangenheit und versetzt das Publikum in »Der vermessene Mensch« ins 19. Jahrhundert. In Berlin beginnen Wissenschaftler rund um Professor Ritter von Waldstätten (Peter Simonischek) den Menschen zu vermessen und meinen mit ihren Ergebnissen beweisen zu können, dass der weiße Mensch überlegen ist. Nur der junge Ethnologe Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) stellt sich dagegen, nachdem er Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama) kennen gelernt hat. Sie gehört zu jenen Herero und Nama, deren Aufstand auf ihrem eigenen Land schon bald von den Deutschen blutig niedergeschlagen werden soll. Auch dort ist Alexander vor Ort, um Kunstgegenstände und auch Schädel zu sammeln. In 116 Minuten erzählt der Film »Der vermessene Mensch«, dessen Drehbuch auch von Kraume stammt und von realen Ereignissen inspiriert wurde, eine spannende, oft schockierende Geschichte darüber, wie auch die Wissenschaft falsch geleitet werden konnte. Hervorragend besetzt und atmosphärisch dicht zieht der Film, der bei der diesjährigen Berlinale seine Premiere feierte, das Publikum in seinen Bann.
Doreen
Buch: Lars Kraume
Regie: Lars Kraume
Darsteller: Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek, Corinna Kirchhoff, Anton Paulus, Leo Meier, Sven Schelker, Max Koch, Ludger Bökelmann, Alexander Radszun, Michael Schenk
Kamera: Jens Harant
Musik: Christoph M. Kaiser, Julian Maas
Produktion: Akzente Film, Zero One Film, Thomas Kufus
Bundesstart: 23.03.2023
Start in Dresden: 23.03.2023
FSK: ab 12 Jahren