Kundschafter des Friedens 2

Sie sind wieder da: Die von ihren damaligen Auftraggebern als „Kundschafter des Friedens“ bezeichneten, nun schon ewig lang pensionierten DDR-Spione, allen voran Jochen Falk (Henry Hübchen). Es geht nach Kuba, Anlass ist, wie so oft in diesem Alter, eine Beerdigung, hier die ihres alten Mentors Markus Fuchs. Um dem Verblichenen die letzte Ehre zu erweisen, fliegen Falk, Tamara (Katharina Thalbach), Locke (Thomas Thieme) und Harry (Winfried Glatzeder) auf die Insel, bekanntlich eine der letzten Bastionen des Sozialismus. Fuchs‘ Tochter Helene (Corinna Harfouch) ist auch angereist und reaktiviert verschüttete Gefühle bei Falk. Die bunte Agenten-Truppe trifft einmal mehr auf üble Gschaftluber und schnöde Verräter. Nicht ganz einfach also, die Insel vor dem drohenden Ausverkauf zu retten. Wird die Kraft reichen, wenn der Weg zum Pool und zur Bar so kurz ist? Bequemlichkeit ist der größte Feind des revolutionären Impulses. Wer kann schon kämpfen, wenn er Vollpension gebucht hat?
Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Robert Thalheim hat dank des Erfolges seines ersten Kundschafter-Filmes von 2017 noch einmal nachgelegt. Der Tod Michael Gwisdeks verzögerte die Neuproduktion, doch schließlich wurden mit Katharina Thalbach und Corinna Harfouch zwei Diven nachbesetzt, die mit leichter Hand die polternde Herrenriege aufmischen. Das aus einigen der bekanntesten Gesichter des deutschen Kinos bestehende Ensemble spielt sich bestens aufgelegt, selbstironisch und jederzeit souverän durch hie und da drohende Klischeefallen.
Grit Dora