Another German Tank Story

Der Spielfilm »Another German Tank Story« war bereits Gast auf vielen Festivals und sorgte dabei oft für ausverkaufte Veranstaltungen. Nun kommt das Spielfilm-Debüt von Jannis Alexander Kiefer in die Kinos. Er erzählt darin von dem kleinen Dorf Wiesenwalde, das von einem amerikanischen Filmteam als Drehort für eine NS-Zeit-Serie ausgewählt wurde. Das bringt Unruhe in den Ort, in dem bisher jeder sein eigenes Süppchen gekocht hat. Die Bürgermeisterin Susanne (Meike Droste) hat den Dreh arrangiert, um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken und hoffentlich auch Touristen in den verschlafenen Ort zu locken. Ihr Sohn Tobi (Johannes Scheidweiler) und weitere Dorfbewohner:innen können dabei auch mit anpacken und sich als Fahrer oder Statisten nützlich machen. Auch Bert (Roland Bonjour) kehrt deswegen zurück, denn er hofft auf einen großen journalistischen Coup, der seiner Karriere neuen Schwung verschaffen soll. Diese kurze Inhaltsangabe umreißt aber noch nicht alle Geschichten, die in dem kleinen Dorf vonstatten gehen. Jannis Alexander Kiefer schafft es, spielerisch viele Themen aufs Tapet zu bringen, sei es das Dorfsterben selbst, der Blick von außen auf Deutschland, die fortschreitende Rechtsradikalisierung, der Umgang mit der NS-Vergangenheit und die zahlreichen familiären Schicksale. Dass er diese so mühelos in einem Film verpacken kann, liegt auch an seinem feinen Humor, der den Film trotz aller Ernsthaftigkeit durchzieht. Dafür fand er die perfekte Besetzung, die ihre Figuren mit viel Authentizität zum Leben erweckt. Diese Mischung aus ernsten Themen, Humor und einem starken Cast machen »Another German Tank Story« zu einem großartigen Debüt, das man auf der großen Leinwand gesehen haben sollte.
Doreen