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Was Marielle weiß

Drama, Deutschland 2025, 86 min

Die Berlinale feierte in diesem Jahr ihr 75. Jubiläum nicht nur mit einer neuen Festivalleitung - die US-Amerikanerin Tricia Tuttle übernahm das Ruder -, sondern auch mit einem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm. Zwei deutsche Beiträge befanden sich unter den 21 Filmen des Wettbewerbs. »Was Marielle weiß« von Frédéric Hambalek (»Modell Olimpia«) kommt nun in die Kinos. Er erzählt die Geschichte der Teenagerin Marielle, die nach einer Ohrfeige von einer Klassenkameradin nun die Fähigkeit besitzt, alles zu hören und zu sehen, was ihre Eltern tun. Das bringt Julia (Julia Jentsch) und Tobias (Felix Kramer) in schwierige Situationen. Denn während Julia heftig auf Arbeit flirtet und an einen Seitensprung denkt, strauchelt ihr Ehemann Tobias mit seiner beruflichen Situation, über die er es gewohnt ist, zu Hause kräftig zu lügen. Wie geht man nun also als Familie damit um? Setzt man das Wissen als Chance zur Veränderung oder als Druckmittel ein? Diesen und vielen weiteren spannenden Fragen geht der Regisseur und Drehbuchautor Hambalek in seinem Spielfilm nach. Immer wieder findet er dabei auch absurde, amüsante Situationen, bei denen dem Publikum von Zeit zu Zeit das Lachen im Hals stecken bleibt. Denn hier werden auch viele ernste Themen - u. a. der Umgang mit Ehrlichkeit, Erziehungsmethoden und wie leicht einem auch Grenzüberschreitungen fallen können - angesprochen. Dialoglastig und authentisch inszeniert, lässt »Was Marielle weiß« dem Publikum keine ruhige Minute und schafft es, mit diesem fiktiven Element viel von der Wirklichkeit zu erzählen und zum Nachdenken anzuregen.
Doreen