The Invisible Woman

Drama, Großbritannien 2013, 111 min

Charles Dickens ist 45 Jahre alt, als er die 18-jährige Schauspielerin Ellen Ternan kennen lernt. Sie tritt in einem seiner Theaterstücke auf. Was folgt, ist eine zwölfjährige geheime Beziehung, die bis zu Dickens Tod währte. Ralph Fiennes hat sich diese phantastische Lovestory als Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion vorgeknöpft. Er trägt die Dickensschen Locken und den Rauschebart mit einer Würde, die auch durch die hohen Zylinderhüte der Zeit nicht zu erschüttern ist. Felicity Jones spielt die umwerfend schöne und intelligente Geliebte Ellen. Es ist die Tragik ihres Lebens, dass sie, die Schauspielerin, im Leben des geliebten Mannes die „unsichtbare Frau“ bleibt. Vor seiner Gattin kann Charles Dickens die intensive Beziehung nicht verbergen. Nach dem Auffliegen der Affäre lebt das Paar getrennt weiter, da eine Scheidung im viktorianischen England für einen Mann in Dickens Position undenkbar ist. Joanna Scanlan hat die etwas undankbare Rolle der Catherine Dickens inne. Ihre Beleibtheit ist ein allzu offensichtlicher Grund, sie zu betrügen. Dieses kleine Manko des ansonsten brillanten Filmes ist schnell vergessen, da man wie die filmische Zuhörerschaft fasziniert an Ralph Fiennes Lippen hängt. Er raunt sich irre charismatisch in die Herzen seiner Zuhörer und Zuhörerinnen.
Grit Dora