The Producers

Komödie/Musical, USA 2005, 129 min

Im Jahre 1967 schenkte einer der unverstandensten Filmemacher und Komiker jüdischer Abstammung, der grimassenschneidende Punchingball Mel Brooks, der Welt seinen ersten Film. Er nannte ihn »The Producers«, um den eigentlichen Titel noch ein wenig zurückzuhalten. Political Corectness ist ein Fremdwort für Brooks, bei dem Schwarze, Juden, Nazis, Schwule und das ganze Showbusiness sowieso auf der gutpointierten Abschussliste stehen. Für Mel Brooks ist Humor die wichtigste geistige Errungenschaft der Menschheit. Er liest jetzt vermehrt dänische Witzblätter. Womöglich auf der Suche nach neuen Stoffen.
Am Anfang seines Erstlingswerkes gibt es zunächst nur einen Produzenten. Max Bialystock (Nathan Lane), dessen bessere Zeiten bereits gerahmt und verstaubt an den Wänden seines kleinen Büros hängen. Dahin verirren sich gelegentlich ein paar ältere New Yorker Damen, die sich mit ererbten Dollars ein wenig Zuneigung von dem ehemaligen Broadway-Star erkaufen wollen. Mitten in ein Schäferstündchen platzt, von Amts wegen, der Buchprüfer Leo Bloom (Gene Wilder wurde aktuell durch Matthew Broderick ersetzt). Angesichts grauenvoller Bilanzen entwickeln sie gemeinsam die Broadway-Idee des Jahrhunderts: besorge eine Riesen-Finanzierung, sagen wir mal eine Million Dollar, finde das schlechteste Stück, nimm den miesesten Regisseur unter Vertrag und für die Hauptrolle einen hirnlosen Schauspieler. Weiter als bis Seite 4 des Drehbuches sollte die Premiere nicht kommen. Kein Gewinn, keine Anteile. Reich in drei Tagen; Rio, wir kommen. Wenn man alles noch mit Ballett und Gesang versieht, den Kritikern 100-Dollar-Noten mit den Einladungen schickt und sich auf den stahlhelmtragenden Autor Franz Liebkind und dessen »Frühling für Hitler« einigt, müsste es ja mit dem Teufel zugehen, sollte dieses Stück den Premierenabend überleben. ACHTUNG SPOILER: »Frühling für Hitler« wird ein Hit. Nicht nur damals in Mel Brooks’ Film, sondern auch viele Jahre später im richtigen Leben. 2001 erhielt das Broadway-Musical »The Producers« 12 Tony Awards. Niemand hat je mehr bekommen. Was lag also näher, diesen Broadway-Erfolg, welcher früher einmal ein oft gescholtener Film war, erneut zu verfilmen? Reich in drei Jahren; Rio, wir kommen.
C.Fredo