Mea culpa - Im Auge des Verbrechens

Action/Thriller, Frankreich 2014, 91 min

Wenn von einem französischen Actionfilm das ausstehende US-amerikanische Remake-Gerücht als »Stirb Langsam 5« annonciert wird, darf man wohl annehmen, dass es sich beim Original um einen ganz ordentlichen Kracher handelt. Mit seinen schmallippigen Finsterlingen und humorlosen Ex-Polizisten stellt Regisseur Fred Cavayé erstmal ein recht traditionelles Ensemble auf. Aber geschossen, verfolgt und geprügelt wird, um es vorweg gleich klarzustellen, nicht einfach nur so - nein, hier werden Autos geschrottet, Fressen poliert und kistenweise Munition verballert für eine gute Sache. Die beste Sache der Welt. Nämlich, um das Leben eines unschuldigen Kindes zu retten. Ausgerechnet der Sohn des Ex-Polizisten Simon wird Zeuge eines jener Mafiamorde, die gerade die französische Hafenstadt Toulon erschüttern. Den Kleinen einfach so wegzumachen, gestaltet sich für die Gangster jedoch als überaus schwierig. Theos Vater und dessen Ex-Partner Franck gehören nicht zu der Sorte Männer, die tatenlos zusehen, wie irgendwelche Verbrecher Jagd auf Kinder machen. Und wenn sich die Polizeibehörde obendrein in Gleichgültigkeit übt, bleibt den beiden Männern nichts weiter übrig, als sich bis an die Zähne zu bewaffnen… Hauptdarsteller Vincent Lindon und Gilles Lellouche durften bereits in den beiden vorangegangenen Kassenschlagern von Regisseur Cavayé beweisen, dass ihnen der verächtlich gemurmelte Einzeiler gut zur Charaktervisage steht. Jeder für sich. Doch nun stürmen sie gemeinsam durch Toulons Gassen. Und alles passt. Die Ehe des Einen ist zerrüttet, die Vergangenheit des Anderen war finster, im Knast war der Eine, mit seiner Reputation als Bulle spielt der Andere. Ein Hauch melancholischen Misstrauens nistet sich zwischen den Ex-Partnern ein. Doch die rasante Umwandlung von kinetischer Energie in blutigen Schrott lässt wenig Raum für tiefschürfende Gespräche.
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