The Riot Club

Drama/Thriller, Großbritannien 2014, 107 min

Die dänische Regisseurin Lone Scherfig (»An Education«, »Zwei an einem Tag«) hat einen Bühnentext für die Leinwand adaptiert. Autorin Laura Wade beschreibt in ihrem Drama die ritualisierten Exzesse eines Oberschicht-Studentenclubs in Oxford. Zehntausende studieren hier, aber nur zehn sind im Riot Club. Der ist … exklusiv. So bringen es Oxfords Neueinsteiger der Woche auf den Punkt. In ist, wer drin ist. Miles (Max Irons), der nette Junge und Alistair (»Panem«-Star Sam Claflin), der abgeklärt-frustrierte Typ wollen es wissen. Die beiden Erstsemester lassen sich vom Riot Club rekrutieren. Ist auch schwer, sich der Faszination zu widersetzen, die von der machtgeilen Jungstruppe ausgeht. Sie sind die Superelite. Da möchte man schon mittun, sei es aus familiärer Verpflichtung (Alistairs großer Bruder war einst Präsident des Riot Clubs) oder aus purer Neugier. Die treibt Miles an, der sich auch von seiner bodenständigen Freundin nicht zurückhalten lässt und geheimbündelt. Der Club ist stilistisch völlig einwandfrei, die Jungs rhetorisch extrem gut aufgestellt, mit fabelhaften Manieren ausgestattet und umwerfend aussehend. Elite eben. Der EM-Faktor ist dafür absolut unterdurchschnittlich. Die perfekt durchgestylten aber eintönigen Vergnügungen des Geheimbundes gipfeln in einem alljährlichen „Dinner ohne Grenzen“. Das ist wörtlich zu nehmen. Die Menschenverachtung der Oberschichtjungs bricht sich in Erniedrigungsritualen Bahn und mündet in ein brutales Finale. Lone Scherfig zeigt in ihrer packenden Verfilmung die dunkle Seite der Macht, die Hohlheit der Elite, aber auch die Verlockung und anhaltende Kraft des angestammten Systems.
Grit Dora

Buch: Laura Wade

Regie: Lone Scherfig

Darsteller: Natalie Dormer, Sam Claflin, Jessica Brown Findlay, Douglas Booth, Max Irons, Holliday Grainger, Max Irons, Sam Reid, Tom Hollander, Tony Way

Kamera: Sebastian Blenkov

Musik: Kasper Winding

Produktion: Blueprint Pictures, Graham Broadbent, Peter Czernin

Bundesstart: 09.10.2014

Start in Dresden: 09.10.2014

FSK: ab 12 Jahren