Eyes Wide Shut

Drama, USA/Großbritannien 1999, 159 min

Warner Bros. präsentiert Tom Cruise und Nicole Kidman in Stanley Kubricks letztem Film. Die Vorlage lieferte die »Traumnovelle« von Arthur Schnitzler aus dem Jahre 1926. Durchsetzt von Freudschen Motiven, verlegt Kubrik das Geschehen aus dem Wien der Jahrhundetwende in das New York am Ende des Jahrtausends. Schein und Sein sind nur schwer zu unterscheiden, und so geht auch einer der ersten Sätze des Films: „Einer der Reize der Ehe ist es, dass sie für beide den Betrug zur Notwendigkeit macht“, womit sich stilsicher ein visuell faszinierendes Karusell der Sinnesfreuden- und täuschungen zu drehen beginnt. Kubrik, der oft als emotional kalt beschrieben wurde, beschäftigt sich auch in diesem, seinem letztem Film, mit urmenschlichen Impulsen. Hier mit der Dynamik von Gefühlen zwischen Sex und Tod. Seine Darstellung von Erotik ist eher klinisch, manchmal auch humorvoll. Im prüden Amerika mussten dennoch einige Figuren mittels Computer vor kopulierende Pärchen montiert werden, was uns aber in der hiesigen Fassung erspart bleibt und die Dialoge sind allemal spannender als die Bilder.
Für Kubrik hat sich der Vorhang für immer geschlossen. Für das Publikum aber geht es in eine neue Diskussionsrunde über seine Filme.