Heute bin ich Samba
Ein Senegalese ohne Aufenthaltserlaubnis trifft auf eine Karrierefrau. Samba (Omar Sy) hat nach zehn Jahren illegalen Überlebens in Paris endlich eine Chance auf eine feste Stelle. Doch die Bürokraten schicken ihn nicht zur Arbeit, sondern in den Knast. Ausweisung. Wie er aus Frankreich herauskommt ist seine Sache. Natürlich bleibt er da und braucht dringend Hilfe. Alice (Charlotte Gainsbourg) ist nach einem Burn-Out auf Sinnsuche und engagiert sich bei einem sozialen Hilfsprojekt für Einwanderer. Für Alice ist Samba der erste „Fall“. Erfahrene Kolleginnen geben ihr jede Menge Tipps, die Alice nonchalant missachtet - ganz besonders den Hinweis auf Distanz. Schon hat Samba ihre Telefonnummer und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
»Heute bin ich Samba« mischt Sozialkritik und Romantik, Drama und Komödie zu einer Melange, die enorm Laune macht. Omar Sy gibt den unwiderstehlichen Samba mit gewohnt strahlendem Lächeln und keine Frau sieht zugleich so verhärmt und so sexy aus wie Charlotte Gainsbourg. Ein fantastisches Liebespaar, das mit reichlich Herz ausgestattet, von einer prekären Situation in die nächste gerät.
Zum vierten Mal arbeitet Omar Sy nun mit dem Regie-Duo Olivier Nakache und Eric Toledano zusammen. Seit dem Überraschungserfolg von »Ziemlich beste Freunde«, der Sy den Weg nach Hollywood ebnete, sind sie ein Team. Den Regisseuren gelingt es einmal mehr, Sozialkritik und leichte Unterhaltung gekonnt zu verbinden. Die schweren Schicksale der Immigranten, ihre Überlebenskunst, werden ebenso thematisiert wie die dominierende Rolle der Arbeit in der westlichen Welt und mit überbordendem Humor aufgefangen. Absurde bürokratische Auswüchse nehmen sie gekonnt auf die Schippe. Feine Töne gehen dabei gelegentlich flöten. Zu krassen Plattitüden kommt es dank der Kunst der glänzend aufgelegten Hauptdarsteller jedoch nie. Mit ihrem neuen Film beweisen Nakache und Toledano erneut, dass ein Plädoyer für Weltoffenheit nicht allein Sache des Arthouse-Kinos ist.
Grit Dora
Buch: Eric Toledano, Olivier Nakache, Muriel Coulin nach einem Roman von Delphine Coulin
Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache
Darsteller: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin, Jules Abel Logel, Yilin Yang, Isaka Sawadogo, Hélène Vincent, Youngar Fall, Christiane Millet, Jacqueline Jehanneuf, Liya Kebede
Kamera: Stéphane Fontaine
Produktion: Gaumont, Quad Films, Ten Films, Nicolas Duval-Adassovsky, Laurent Zeitoun, Yann Zenou
Bundesstart: 26.02.2015
Start in Dresden: 26.02.2015
FSK: ab 6 Jahren