Dior und ich

Dokumentation, Frankreich 2014, 86 min

Als Raf Simons im Frühjahr 2012 zum kreativen Direktor von „Dior“ und somit auch der Haute Couture ernannt wurde, fragten viele nach seiner Legitimation. Er galt als Minimalist, war bekannt durch seine Männermodekollektion unter seinem eigenen Namen und durch seine Arbeit bei Jil Sander. Wie würde der Belgier dem Druck des Erbes von Christian Dior gerecht werden, während er seine erste Haute Couture Kollektion in nur acht Wochen kreiert und fertig stellt?
»Dior und ich« fängt all die schönen und echten, herzlichen und stressigen, lustigen und mitfühlenden Momente ein: als Raf Simons dem Atelier zum ersten Mal vorgestellt wird, als er seinem Atelier-Team scheinbar unmöglich zu realisierende Entwürfe zeigt, seine Ideen Gestalt annehmen und endlich der große Moment der Show gekommen ist.
Noch nie hat ein Filmteam die Arbeit im legendären Modehaus derart hautnah begleiten dürfen. Dabei werden die inneren Mechanismen des Ateliers von den kreativen Entwürfen des Chefdesigners bis zur Umsetzung durch die professionellen Schneiderinnen im Atelier ebenso dokumentiert wie die persönlichen Beziehungen, die sich zwischen den Mitarbeitern entwickeln.
65 Jahre zuvor, im Jahre 1947, gab der Designer Christian Dior, damals 44 Jahre alt, seinen triumphalen Einstand mit seiner „New Look“-Kollektion - nach fünf Kriegsjahren eine sensationelle Hommage an die Weiblichkeit. Der Weltruhm kam über Nacht, und von Anfang an galt Dior als Synonym für Stil. Dabei war der Designer sehr scheu, er beschränkte seinen Umgang auf wenige Freunde und mied die Öffentlichkeit. 1956, ein Jahr vor seinem plötzlichen Herztod, veröffentlichte er seine Memoiren. Darin nimmt er zu seinem öffentlichen Image Stellung: „Dieser siamesische Zwilling ist mir immer einen Schritt voraus, seit ich Christian Dior geworden bin. Mit ihm habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.“
Regisseur Frédéric Tcheng kommt dem Genius Raf Simons ungewöhnlich nah und stellt eine überraschende Parallele zu Christian Dior her.

Buch: Frédéric Tcheng

Regie: Frédéric Tcheng

Darsteller: Raf Simons, Marion Cotillard, Anna Wintour, Sidney Toledano, Pieter Mulier, Jennifer Lawrence, Sharon Stone

Kamera: Gilles Piquard

Musik: Ha-Yang Kim

Produktion: CIM Productions, Guillaume de Roquemaurel

Bundesstart: 25.06.2015

Start in Dresden: 25.06.2015

FSK: o.A.