Spiel der Götter
Ein tibetisches buddhistisches Kloster am Fuße des Himalaja. Alles geht scheinbar seinen geregelten Lauf. Scheinbar, denn die religiösen Zeremonien werden merklich durch ein großes weltliches Ereignis gestört, die Fußballweltmeisterschaft!
Der junge angehende Mönch Orgyen und seine Freunde fiebern leidenschaftlich bei jedem Spiel mit: Es wird gewettet und angefeuert, Fußballartikel aus Hochglanzmagazinen werden ausgetauscht, und nachts verlassen die Jungen heimlich das Kloster, um live vor dem Fernseher das Spiel zu verfolgen. Diese Abkehr von Tradition und buddhistischer Sitte verfolgt der Geko, der für die Disziplin im Kloster verantwortlich ist, mit zunehmender Besorgnis. Dann erwischt der Geko die jungen Mönchsanwärter, als sie sich nach dem Halbfinalspiel ins Kloster zurückschleichen. Die Folge sind Küchendienst und ein Monat Ausgangssperre für alle Beteiligten. Doch das Endspiel naht…
Der humorvolle Spielfilm lässt uns mit liebevollem Blick am Leben in einem buddhistischen Kloster teilhaben und zeigt mit warmherzigem Charme, dass auch Mönche weltliche Schwächen und Wünsche haben. Tradition trifft hier auf die Errungenschaften der modernen Welt und man ahnt, dass ein Brückenschlag zwischen den Gegensätzen möglich ist.
»Spiel der Götter« ist die erste Regiearbeit des Bhutaners Khyentse Norbu, einem bedeutenden Lama des tibetischen Buddhismus. Gleichzeitig wird mit diesem Werk ein neues Kapitel Kinogeschichte geschrieben, handelt es sich doch um den ersten abendfüllenden Spielfilm in tibetischer Sprache überhaupt. Dementsprechend war eines der obersten Gebote für den Regisseur das Bemühen um Authentizität. Als Hauptschauplatz für seinen Film wählte er das Kloster von Chokling, das sich am Fuße des Himalaja befindet.
Buch: Khyentse Norbu
Regie: Khyentse Norbu
Darsteller: Jamyang Lodro, Orgyen Tobgyal, Neten Chokling
Kamera: Paul Warren
Musik: Douglas Mills
Produktion: Raymond Steiner, Malcolm Watson
Bundesstart: 28.10.1999
Start in Dresden: 28.10.1999