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Die dunkle Seite des Mondes

Drama/Thriller, Deutschland/Luxemburg 2015, 98 min

Er führt ein Vorzeigeleben: Wirtschaftsanwalt Urs Blank (Moritz Bleibtreu) ist auf seinem Gebiet der größte Hecht im Karpfenteich. Blank verdient gutes Geld, hat die passende Frau - alles perfekt. Wenn das Leben so schön ist, darf es nicht so bleiben, wer wüsste das besser als Martin Suter, nach dessen brillantem Roman Stephan Rick diesen Film drehte. Urs erlebt den Suizid eines Kollegen aus nächster Nähe, das ist selbst für einen harten Hund wie ihn zu starker Tobak. Er nimmt sich eine kurze Auszeit und begibt sich auf Sinnsuche. In dieser fragilen Phase trifft er auf Lucille (Nora von Waldstätten). Schnell verfällt er der unkonventionellen Lady, keine Deckung, nirgends. Sie verführt ihn erst zum Seitensprung, dann zu einem Trip mit halluzinogenen Pilzen. Die heikle Mahlzeit öffnet das Tor zu Blanks dunkler Seite - unberechenbar, instinktgetrieben kehrt er aus dem Wald zurück und wird zum kaltblütigen Mörder. Ein Freund rät ihm, den Trip zu wiederholen, um die Wirkung umzukehren. Der Anwalt zieht sich in den Wald zurück, er geht auf Pilzsuche. Polizei und vermeintliche Geschäftsfreunde sind ihm schon dicht auf den Fersen…
Suters Buch handelt vom Kontrollverlust. Unter der dünnen Decke der Kultur lauert das Chaos, der Wahn. Es braucht nicht viel, um das Gleichgewicht zu verlieren. Den Widersacher Blanks gibt der unverwüstliche Jürgen Prochnow mit äußerst herbem Charme. Moritz Bleibtreu spielt die Nachtseite des Anwalts mit Hingabe. Nora von Waldstätten sieht gut aus.
Grit Dora