Grüße aus Fukushima

Drama, Deutschland 2016, 108 min

Postkarten mit Grüßen aus Fukushima sendet kaum noch jemand, nachdem dort 2011 ein Erdbeben eine Dreifachkatastrophe ausgelöst und das nukleare Kraftwerk die Region verstrahlt hat. Auch noch Jahre später herrscht hier Chaos und die Menschen leben in provisorisch eingerichteten Notunterkünften. Unter denjenigen, die den Japanern unter die Arme greifen möchten, ist auch Marie (Rosalie Thomass). Die junge Deutsche ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe will sie endlich einmal etwas richtig machen in ihrem Leben. Also schließt sie sich der Organisation Clowns4Help an. Zusammen mit dem Clown Moshe (Moshe Cohen) will sie ein wenig Freude in den Alltag der überlebenden Opfer bringen. Allerdings muss Marie bald feststellen, dass sie für diesen Job absolut nicht geeignet ist. Statt jedoch ein weiteres Mal in ihrem Leben davonzulaufen, trifft sie eine ungewöhnliche Entscheidung: Sie bleibt ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi (Kaori Momoi), die letzte Geisha Fukushimas. Sie will auf eigene Faust zurück in ihr zerstörtes Haus ziehen, welches aber in der Sperrzone steht. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Beide sind jedoch auf ihre Art in der Vergangenheit gefangen und müssen lernen, die Schuldgefühle und die Last ihrer Erinnerungen abzuschütteln und sich zu befreien.
Der Ausnahmeregisseurin und -autorin Doris Dörrie ist es einmal mehr gelungen, mit ihrem neuen Kinofilm eine universell-poetische Geschichte vom Leben und Loslassen zu erzählen. Gedreht wurde komplett in Japan.
Anne

Buch: Doris Dörrie

Regie: Doris Dörrie

Darsteller: Rosalie Thomass, Kaori Momoi, Moshe Cohen, Naomi Kamara, Aya Irizuki, Nami Kamata

Kamera: Hanno Lentz

Produktion: Olga Film, Rolize, Constantin, ZDF, Arte, Harry Kügler, Molly von Fürstenberg, Benjamin Herrmann

Bundesstart: 10.03.2016

Start in Dresden: 10.03.2016

FSK: ab 12 Jahren