Atomic Falafel
Mimi (Mali Levi Gershon) und ihre 15-jährige Tochter Nofar (Michelle Trevis) haben sich mit ihrem Falafel-Wagen strategisch bestens aufgestellt. In der Wüste Israels marschieren die Truppen auf und ab, hier ein Manöver, dort ein Alarm, immerzu sind Soldaten unterwegs. Und Mimi gibt ihnen Geleitschutz. Und was Ordentliches zu futtern. Wie die Verpflegung, so die Bewegung. Während sich die Damen beim einfachen Soldaten beliebt machen, geraten sie bei deren Vorgesetzten direkt ins runtergeklappte Visier. Krieg und Frieden kollidieren nämlich genau an Mimis Falafel-Truck. Die militärische Führung Israels glaubt, einem Atomwaffenschlag des Irans zuvorkommen zu müssen und mobilisiert alle Raketen-Truppen. Da passt es ihnen überhaupt nicht in den Kram, dass sich Mimi in den deutschen Leiter der Internationalen Atomwaffenkontrollkommission verliebt, der hilflos umherirrt, weil er von den Israelis just zu diesem Zeitpunkt nicht zum waffenfähigen Plutonium geführt werden soll… Und überhaupt; Israel hat ja gar keine Atomwaffen.
Viele Jahre hatte der israelische Regisseur Dror Shaul, halb Jemeniter, halb Amerikaner, versucht, innerhalb seines Landes und innerhalb der Grenzen des vermeintlich atomaren Erzfeindes Iran, Produzenten, Schauspieler und Mittel zu vereinen. Um mit dem bohrenden Finger einer derben Komödie auf die sinnlos gewordene Konfrontationspolitik alter Männer zu verweisen. Offiziell beteiligte sich von Seiten des Iran niemand an dem vorliegenden Klamauk. Doch Shaul weiß das besser. Es gibt hier wie dort gute und schlechte Menschen, Dummköpfe und pfiffige Falafelbäckerinnen wie Mimi und Nofar. Sie bringen mit ihrer Libido und ihrer Unbekümmertheit das ganze Erstschlags-Unternehmen zum Stillstand. Nofar und ihr Verehrer Meron, ein versierter Hacker, gelangen an die geheimen Strategiepläne und laden diese ins Internet… Ach, könnte man die Weisheit, die diesem Film zugrunde liegt, doch mit großen Löffeln fressen. Eimerweise Falafel würden wir backen. Und große Löffel an die Dummen verteilen.
alpa kino
Buch: Dror Shaul
Regie: Dror Shaul
Darsteller: Michelle Treves, Shai Avivi, Mali Levi Gershon, Alexander Fehling, Zohar Shtrauss, Yossi Marshak, Will Robertson, Idan Carmeli, Jonathan Cherchi, Ami Smolartchik
Kamera: Sebastian Edschmid
Produktion: Arden Film, United Channel Movies, Dash Ham, Jooyaa Film Production, Getaway Pictures, Arte, NDR, Chilik Michaeli, Avraham Pirchi, Tami Leon, Amir Feingold, Dror Shaul, Moshe Edery, Leon Edery, Andro Steinborn, Skady Lis, Minu Barati, Matthew Metcalfe
Bundesstart: 14.07.2016
Start in Dresden: 14.07.2016
FSK: ab 6 Jahren