Ferien

Komödie, Deutschland 2016, 88 min

Vivi (Britta Hammelstein) hat das Staatsexamen im Sack, aber vom echten Leben hat sie mit ihren achtundzwanzig Lenzen noch keinen blassen Schimmer. Die angehende Juristin fühlt sich gefangen in der Job-Falle, die Bude fällt ihr auf den Kopf und ausgerechnet jetzt mit ihrem Freund zusammenzuziehen, passt ihr gar nicht in den Kram. So macht sie erstmal Ferien vom Leben. Von dem, was sie bislang dafür hält. Sie quartiert sich im Elternhaus ein, wird aber bald schon des Hotels Mama verwiesen und auf einer typischen Urlauberinsel in der Nordsee ausgesetzt. Nicht ohne väterliche Ratschläge, die der flotte Herr Papa (Detlev Buck) scheinbar seit Jahren für diesen Moment aufbewahrt hat. Vivi kommt die Einöde gerade recht. Sie hat die Nase voll vom sich anstrengen müssen. Zwischen sich und ihre stotternde Karriere als Staatsanwältin lässt sie einfach die Meeresbrandung rauschen. Sie sucht sich bei Otto (Ferdinand von Schirach) in dessen Laden mit Inseltrödel einen Job und zieht bei der fröhlichen Biene (Inga Busch) im Gästezimmer ein. Die wohnt mit ihrem ordentlich pubertierenden Sohn Eric in einer verträumten Behausung. Für Vivi scheint erst einmal alles perfekt. Keinem ist sie Rechenschaft schuldig, das Festland ist weit und ein paar kleine Probleme haben die Menschen hier auch… Für die bodenständige Geschichte vom platten Land mit ihren wundersamen Figuren bekam das Drehbuch unlängst den Fritz-Raff-Drehbuchpreis. Und die Jury des Filmfestivals Max Ophüls Preis fügte hinzu, dass es von dieser schönen Art des sich Wunderns im Kino gar nicht genug geben kann. Für Vivi beginnen die Überraschungen, als Biene eines Morgens verschwunden ist und ihr Sohn Eric sich nun bei ihr ausheult.
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