Suburra
Einen schnörkellosen und optisch sehr ansprechenden Mafia-Thriller liefert der Italiener Stefano Sollima (»Gomorrha - Die Serie«) mit »Suburra« ab. Sollima erzählt in bester Tradition vom Kampf intriganter Politiker und mächtiger Banden in einem korrupten römischen Staatswesen. Dabei dreht sich alles nur um Geld und Macht, Prostitution und Drogen sind dabei die Schmiermittel. Quasi durch die Hintertür schleicht sich hier noch jemand ins Kino herein. Der Film ist der Aufmacher zu der gleichnamigen Netflix-Serie.
Der Film führt als majestätisches Epos zwischen kompromisslosem Thriller und scharfer Gesellschaftskritik die Tradition des italienischen Mafia-Kinos der 70er Jahre ins 21. Jahrhundert fort. Untermalt wird der Thriller von einem Score des französischen Elektronik-Duos M83.
Suburra, das ist der Name eines römischen Stadtviertels in der Antike. Als Armen- und Hurenviertel verschrien, lebte dort angeblich auch zeitweise Julius Cäsar. Sollima verknüpft sein Bild des modernen Suburra mit dem von korrupten Karrieristen unterwandertem Staatsapparat. Der konservative Parlamentarier Filippo Malgradi (Pierfrancesco Favino) arbeitet mit kirchlichen Würdenträgern wie Kardinal Berchet (Jean-Hugues Anglade), die engste Verbindungen zur Vatikan-Bank unterhalten, zusammen. Auch die Mafia paktiert in Gestalt eines nur unter dem Namen „Samurai“ (Claudio Amendola) bekannten ehemaligen Neo-Faschisten mit Malgradi und Berchet. Sie alle sind in einen der größten Korruptionsfälle - um den Bau eines Kasinokomplexes - der Geschichte Roms verwickelt. Nachdem es Malgradi gelungen ist, im Parlament eine Mehrheit für das umstrittene Kasinoprojekt zu organisieren, feiert er seinen Triumph mit einer ausschweifenden Sexorgie. Eine der minderjährigen Prostituierten stirbt an einer Überdosis. Sein Versuch, den Vorfall zu vertuschen, misslingt durch eine Verkettung tragischer Umstände. Mafia und ein Zigeuner-Clan geraten aneinander. Eine gefährliche Spirale aus Erpressung, Korruption, Gewalt und Mord beginnt sich immer schneller zu drehen, um sich unaufhaltsam tief in das dunkle Herz von Rom zu bohren …
ak
Buch: Giancarlo De Cataldo, Carlo Bonini
Regie: Stefano Sollima
Darsteller: Pierfrancesco Favino, Elio Germano, Claudio Amendola, Hugues Anglade, Greta Scarano, Giulia Gorietti, Marco Quaglia, Alessandro Borghi, Lidia Vitale
Kamera: Paolo Carnera
Musik: Pasquale Catalano
Produktion: Cattleya, Rai Cinema, Marco Chimenz, Gina Gardini, Giovanni Stabilini, Riccardo Tozzi
Bundesstart: 26.01.2017
Start in Dresden: 26.01.2017
FSK: ab 16 Jahren