TRAILER

Transformers: The Last Knight

Action/Science-Fiction/Thriller, USA 2017, 150 min

Wir schreiben Freitag, den 1.12.1989, und ich erhielt ich den mütterlichen Auftrag, für meinen Bruder Mathias „Transformers“ in Westberlin zu kaufen. Auf Grund meiner geschichtsbedingten fehlenden Ortskenntnis entschied ich mich für das KDW, da dort bereits Karl-Eduard von Schnitzler einholen ging. Die Spielwarenabteilung zu finden war noch ein Leichtes, aber Transformers? Nun vermeide ich es mit Fachpersonal zu reden, da die meist ihr geballtes Fachwissen an einem auslassen wollen und man mit mehr Informationen überhäuft wird, als einem lieb ist. 25 Jahre DDR-Gräunis hatten dann auch ihre Spuren hinterlassen und mir wurde nach 5 Minuten vor lauter Farbaufkommen schwindlig. Wir hatten ja, vor allem in Dresden, nüscht. Keine Reklame, kein Buntfernsehen und selbst die Fotos waren Schwarz/Weiß. Nachdem sich mein Schwindelgefühl gelegt hatte, begab ich mich noch einmal in die Spielwarenfarbhölle, zerrte mit letzter Kraft einen Transformers aus dem Regal und unterstützte erstmalig die Weltwirtschaft. 28 Jahre später liegt bereits der fünfte Spielfilm zum Thema an. Man weiß gar nicht recht, wie man für diejenigen anfangen soll, die mit dem Transformerskosmos nicht so vertraut sind, da diese ganzen Namen und Begrifflichkeiten eher an das Mittagsgespräch in einer Computerbude erinnern, als sonst nur üblich an Kill oder Bill. Kurz und knapp: Transformers sind schlicht und ergreifend intelligente sich selbst steuernde Riesenroboter, die, warum auch immer, sich wahlweise z.B. in eine Feuerwehr oder halt auch mal in einen pädagogisch wertvollen Panzer umtransformern können. Wie bei uns Menschen gibt es da die Guten und die Arschlöcher. Erstere nennen sich Autobots, die anderen hingegen sind die Decepticons, ja und die bekriegen sich nun schon zum fünften Male und das gern auf unser Mutter Erde. Wie wir nun aber feststellen müssen, ist dieser Knatsch bemerkenswerterweise bereits seit König Artus belegt, der schon damals mit den guten Transformers der Tafelrunde gegen das Böse focht und ja, das darf ja heutzutage nicht fehlen, auch schon gegen die Nazis und langsam höre ich mächtig den Highlander trapsen, der sich nen Ridley eingeklinkt hat und V'ger-mäßig remember remember den Prometheus sucht. Auch ein Roboter möchte selbstverständlich eines Tages wissen, wer sein Schöpfer ist. Genau aus diesem Grunde hatte der Ober-Autobot Optimus Prime letztens die Erde Richtung Heimatplaneten Cybertron verlassen, den er nun in Trümmern wieder findet. Einzige Chance für Optimus Prime das heimatliche Rundblech wieder geradezubiegen, er muss einen Artefakt auf der Erde finden, der einst zu Artus’ Zeiten dort in die Rabusche gelangte und dafür verantwortlich ist, dass alles wieder schmuck wird. Die Sache hat aber einen Metallhaken, nur eine der beiden Welten kann leben! Das finden die Menschen, allen voran der Erfinder und allein erziehende Vater Cade Yeager (Marky Mark Wahlberg), Sir Edmund Burton (Sir Anthony Hopkins) und die Professorin Vivien Wembley (Laura Haddock) jetzt nicht so prall. Aber auch Optimus Prime muss sich entscheiden, ob er ein Freund der Menschen sein möchte oder doch lieber eine 30-tägige Facebooksperre in Kauf nimmt. Der unvegane Kampf zwischen Fleisch und Metall kann weitergehen.
Ray van Zeschau (karnivorer Rezensent)
Ray van Zeschau