Goliath96
Der Film erzählt die tragische Geschichte der Beziehung einer Mutter zu ihrem Sohn, der sich von ihr rigoros abschottet. Ein Film über Menschen, die verlernt haben, miteinander zu reden.
David (Nils Rovira-Munroz) ist fast erwachsen und verbarrikadiert sich seit über zwei Jahren in seinem Zimmer. Er lehnt jeden Kontakt ab und hat seit dem auch nicht mehr mit seiner Mutter Kristin (Katja Riemann - »Die Relativitätstheorie der Liebe«) gesprochen. Und das, obwohl sie in einer Wohnung leben. Ein gespenstisches Miteinander. Sie ist verzweifelt und kann sich nicht erklären, wie es dazu kam. Sie hat ihn allein großgezogen und versucht trotz allem, so normal wie möglich zu leben.
Als Kristin ihren Job in der Bank verliert, wird diese Routine jäh unterbrochen. Sie ist entschlossen herauszufinden, was zu dieser unerträglichen Situation geführt hat. Von einer alten Freundin ihres Sohnes erfährt sie zufällig, dass David in einem Internetforum für Drachenbau aktiv ist. Dort meldet sich Kristin an. Mit unbekanntem Namen versteht sich. Es dauert nicht lange und David beginnt, mit der Unbekannten zu chatten und fasst auch bald Vertrauen.
Kristin ist darüber so überglücklich, dass sie selbst fast alle Kontakte zu ihrer Umwelt kappt.
Sie setzt alles daran, ihren Sohn wieder in ihr Leben zurückzuholen, was allerdings tiefgreifende Folgen hat und auf einmal steht mehr auf dem Spiel als nur ein Kommunikationsproblem.
„Den Widerspruch zwischen permanenter Verfügbarkeit durch Kommunikation und gleichzeitiger Vereinsamung und Individualisierung finde ich spannend und erschreckend zugleich“, so der Regisseur Marcus Richardt. Entstanden ist eine fesselnde, a-chronologische Montage von Gegenwart und Vergangenheit.
BSC
Buch: Thomas Grabowsky, Marcus Richardt
Regie: Marcus Richardt
Darsteller: Katja Riemann, Jasmin Tabatabai, Joey Marlon Altmann, Nils Rovira-Munoz, Elisa Schlott, Erwin Leder, David Wurawa, Tobias Kay, Crisjan Zöllner, Marie Nasemann, Cynthia Micas
Kamera: Wedigo von Schultzendorff
Produktion: Skalar Film, Sebastian Grobler Film- und Fernsehproduktion, rbb, Arte, Thomas Schnatmeyer, Bernhard Steyer
Bundesstart: 18.04.2019
Start in Dresden: 18.04.2019
FSK: ab 12 Jahren