Aladdin
Da meine Kindheit ein unscharfer Brei aus aufgeschlagenen Knien und Raufereien mit den Nachbarjungs ist, kann es gut sein, dass »Aladdin« 1992 nicht der erste Film war, den ich jemals im Kino gesehen habe. Es ist aber auf jeden Fall der erste, an den ich mich erinnere. Denn sofort nach dem Kinobesuch bin ich in die Küche gegangen und habe an unserer Teekanne gerubbelt. Die Magie von Disney! Noch heute denke ich bei Perserteppichen, dass die sich sicher gut zum Fliegen eignen würden - Disney hatte schon immer eine irre Wirkung auf mich. Und nun gleich drei Real-Verfilmungen der Klassiker innerhalb weniger Monate. Hach, mein Herz! Bei »Dumbo« meckerten die Kritiker, dass der neue Film nicht die gleiche Magie hätte wie das Original. »Aladdin« hat noch keiner gesehen, und trotzdem wird genauso gemeckert. Meine Güte, hört auf! Beruhigt Euren inneren pessimistischen Erwachsenen, holt Euer inneres Kind raus und genießt jede Filmminute im Kino. Einen kleinen Herzkasper bekam mein inneres Kind nur, als gemunkelt wurde, dass die Real-Verfilmung ohne Lieder auskommen sollte. Da das nicht passiert ist, hält uns nichts davon ab, uns einfach mal wieder verzaubern zu lassen und danach hoffnungsvoll an der Teekanne zu reiben! Wer den Inhalt braucht: Straßenräuber verliebt sich in Prinzessin, rubbelt Geist aus Kanne raus, bekommt drei Wünsche, will Prinz werden, böser Zauberer kommt dazwischen, Drama, schöne Lieder, Disney-Happy-End - ach, der Inhalt ist doch wurscht! Ich freue mich auf den nächsten tiefgründigen Arthouse-Film, aber ich freue mich auch, wenn mich Kino einfach mal verzaubert.
Viktoria Franke
Buch: John August, Guy Ritchie
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Will Smith, Mena Massoud, Naomi Scott, Billy Magnussen, Nasim Pedrad, Marwan Kenzari, Numan Acar, Navid Negahban, Kamil Lemieszewski, Nikkita Chadha
Kamera: Alan Stewart
Musik: Alan Menken
Produktion: Walt Disney Pictures, Lin Pictures, Marc Platt Productions, Rideback
Bundesstart: 23.05.2019
Start in Dresden: 23.05.2019
FSK: ab 6 Jahren