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Morgen sind wir frei

Drama, Deutschland 2019, 98 min

Ein großer Film über eine tragische Liebesgeschichte, eingebettet in dramatische zeitgeschichtliche Entwicklungen eines faszinierenden, komplexen Landes - den Iran. Regisseur Hossein Pourseifi schließt darüber hinaus den Kreis zu unserer Geschichte, denn die Frau des Protagonisten ist eine ostdeutsche Chemikerin. Wie nebenbei wird über Revolutionen und ihre tragische Entwicklung erzählt, die in dem bekannten Satz „Die Revolution frisst ihre Kinder“ gipfelt. Denn die Heldin erfährt die historische Wahrhaftigkeit dieses Zitats auf schmerzlichste Art und Weise.
Geschickt verknüpft Pourseifi, der mit diesem Film sein beachtliches Langfilm-Debüt gibt, historische TV-Ausschnitte und Amateur-Aufnahmen, die dem Film eine dokumentarische Aura verleihen mit den gespielten Szenen. In den Hauptrollen spielen mit Katrin Röver und Reza Brojerdi zwei erfahrene Darsteller.
Wir Zuschauer erleben die Entwicklung des Irans nach dem Sturz des Schahs 1979 mit. Aus der Hoffnung, der anfänglichen Euphorie und der ungeheuren Aufbruchsstimmung jener Zeit wird bald durch Terror und den Einfluss der Weltpolitik die Ordnung des Gottesstaates der Islamischen Republik. Ungeschönt wird die Fratze der islamischen Revolution gezeigt aber auch die Komplexität dieser Entwicklung.
Im Sommer 1979, nach dem Sturz des Schahs und der Gründung der „Islamischen Republik“ im Iran, verlässt Beate (Katrin Röver) mit ihrer Tochter Sarah die DDR und folgt ihrem Mann Omid (Reza Brojerdi), der nach 16 Jahren Exil wieder heimkehren kann. Beate muss sich in einem fremden Land zurecht finden, eine neue Sprache lernen, ihre Tochter erziehen. Bald jedoch wird ihr schönes neues Leben vom gewaltsamen Wandel im Land überschattet, die politische Situation ändert sich radikal, das Leben der Menschen, insbesondere das der Frauen und Mädchen, wird stark eingeschränkt, eine religiös-konservative Kleiderordnung wird eingeführt, die auch für Beate und sogar Sarah gilt. Universitäten werden geschlossen, Beate kann dort nicht mehr arbeiten. Omid muss plötzlich untertauchen, um sich vor dem Übergriff der Revolutionswächter zu schützen. Was Beate nicht nachvollziehen kann: trotzdem bleiben Omid und seine kommunistischen Parteigenossen der Revolution treu. Trotzdem muss Beates Familie eine verhängnisvolle Entscheidung treffen.
ak