Und der Zukunft zugewandt
Die Kleinstadt Fürstenberg (DDR) Anfang der 1950er Jahre: Antonia Berger (Alexandra Maria Lara), viele Jahre unrechtmäßig in Sibirien festgesetzte Kommunistin, wird ehrenvoll empfangen: Nach den schweren Jahren im Lager kümmerst man sich äußerst solidarisch um sie: Gute Wohnung, schöne Arbeit, effektive Behandlung der sehr kranken Tochter. Antonia ist überwältigt und erneuert ihren Glauben an den Kommunismus. Doch bald ist Zahltag: Sie muss sich verpflichten, über ihre Gefangenschaft in der Sowjetunion, das erlittene Unrecht zu schweigen. Die Funktionäre fürchten eine Schwächung der jungen Republik, wenn unbequeme Wahrheiten bekannt werden. Dass der Aufbruch in die sozialistische Welt auf dem Verschweigen der Vergangenheit aufbaut, hält Antonia trotz bröckelnder Überzeugungen über Jahrzehnte aus - sie will an die Zukunft glauben und nicht umsonst gelitten haben. Jahrzehnte später, am Tag des Mauerfalls, kann sie vor der bitteren Wahrheit nicht mehr die Augen verschließen. Mit einem gut aufgestellten Ensemble (Stefan Kurt, Robert Stadlober, Karoline Eichhorn, Peter Kurth, Barbara Schnitzler) widmet sich Bernd Böhlich einem vom Kino noch wenig beachteten Thema der ostdeutschen Nachkriegsgeschichte.
Grit Dora
Buch: Bernd Böhlich
Regie: Bernd Böhlich
Darsteller: Alexandra Maria Lara, Carlotta von Falkenhayn, Stefan Kurt, Robert Stadlober, Karoline Eichhorn, Peter Kurth, Barbara Schnitzler, Swetlana Schönfeld, Jenny Langner, Jürgen Tarrach
Kamera: Thomas Plenert
Musik: Sebastian Schmidt
Produktion: Mafilm, Eva-Marie Martens, Alexander Martens
Bundesstart: 05.09.2019
Start in Dresden: 05.09.2019
FSK: ab 12 Jahren