Playland USA
Eine traumhafte Reise durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten unternimmt diese spielerische Dokumentation und kreist dabei besonders um ein Thema: die alles durchdringende Selbsttäuschung auf der weltgrößten Theaterbühne. Die US-amerikanische Wirklichkeit speist sich offenbar aus einer nicht enden wollenden »Truman Show«. Jede Inszenierung beginnt mit »The American Dream«, mündet in landesweiten Vergnügungsparks aus religiösen Wahn, historischen Mythen oder unbarmherzigen TV-Entertainment und endet bestenfalls in einer obskuren »Twilight Zone«. Oder in einem durch-inszenierten Krieg wie bei »Wag The Dog«, als der amerikanische Präsident das Sex-Malheur mit einem Schlag gegen Albanien aus den TV-Nachrichten kegelte. Ein Jahr vor der Lewinsky-Affäre. Ehrlich gesagt, weiß man nie so recht, ob die wahren Geschichtsschreiber in Hollywood oder in Washington sitzen. Es ist das Huhn-Ei-Paradoxon und die Frage ist, glauben die Amerikaner, was sie sehen, oder sehen sie, was sie glauben. Probleme mit Fake & Fiktion existieren in den USA nicht erst seitdem ein blonder TV-Klon Präsident ist, dessen Lieblingssätze mit »Believe me …« beginnen und mit »… not true!« enden.
Benjamin Schindler durchdringt das Dickicht aus Hollywood-Tag-Träumen und steingewordenen Fantasie-Orten in einer akribischen Fleißarbeit auf der ständigen Suche nach dem letzten Vorhang. Hinter dem sich endlich nichts weiter erheben würde, als eine ehrliche Realität. Es gibt sie. Aber sie wird verdeckt von apokalyptischen Predigern, die auf Westernhelden treffen, von Ghostbusters, die mit dem guten alten Santa Claus frühstücken oder UFO-Jägern, die durch kindliche Beauty-Castings stolpern…
alpa kino
Buch: Benjamin Schindler, Jan Wilde
Regie: Benjamin Schindler
Kamera: Benjamin Schindler
Musik: Jan F. Kurth, Lukas Truniger
Produktion: Levin Hübner, Benjamin Schindler, Fabian Wallenfels
Bundesstart: 26.09.2019
Start in Dresden: 26.09.2019
FSK: ab 12 Jahren