Faust - Eine deutsche Volkssage

Stummfilm, Deutschland 1926/1997, 116 min

Zur Zeit der Uraufführung von »Faust - Eine deutsche Volkssage« am 14. Oktober 1926, stand Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit »Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens« war ihm bereits 1922 einer der bedeutendsten Filme der Stummfilmära gelungen. Mit »Der letzte Mann« begründete er 1924 seine internationale Karriere, was den Ruf nach Hollywood nach sich zog. Doch ehe Murnau endgültig nach Kalifornien übersiedelte, drehte er einen letzten Film in Deutschland, den Faust mit Emil Jannings in der Rolle des Mephisto.
Murnaus Faust verwebt Motive aus dem Volksbuch »Historia« von Doktor Johann Fausten (1587) mit Elementen aus den Dramatisierungen dieses Stoffes durch Christopher Marlowe und J. W. Goethe.
Erzengel Michael und Mephisto schließen einen Pakt, nach dem Mephisto die Erde gehören würde, wenn es ihm gelingt, die Seele des Gelehrten Faust zu erringen. Mephisto macht Faust das Ideal der Jugend schmackhaft und ihn wieder jung. Faust verführt sein Gretchen, lässt es schwanger sitzen und zu, dass sie als Kindsmörderin auf dem Scheiterhaufen landet. Angesichts Gretchens Tragödie verurteilt Faust die ewige Jugend, woraufhin Mephisto ihm sein altes Aussehen zurückgibt. Als Gretchen auf dem brennenden Scheiterhaufen ihren Faust in dem alten Mann erkennt, sterben beide und fahren auf in den Himmel…