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Die Kunst der Nächstenliebe

Drama/Komödie, Frankreich 2018, 103 min

Isabelle nervt. Die gestandene Frau übertreibt es etwas mit ihrer sozialen Fürsorge. Sie gibt Französischkurse für Migranten und Analphabeten, sammelt Klamotten und tuppert jeden übrig gebliebenen Bissen für Arme ein. Ihrem bosnischen Mann, der das Geld heranschafft, und den Kindern ist das zu viel. Sie wollen ihre Frau und Mutter zurück. Dabei ist Isabelle selbst nur auf der Suche nach Zuneigung und Bestätigung. Ihre eigene Mutter kann ihr das nicht geben, deswegen strebt Isabelle in ihrem Engagement nach Anerkennung. Doch als die Deutsche Elke Hammler mit ihren neumodischen Methoden ihr als Sprachlehrerin den Rang abläuft, ist Schluss mit lustig. Isabelle greift zu allen erdenklichen Mitteln, um die Königin der Nächstenliebe zu bleiben.
Der französische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Gilles Legrand verhandelt in »Die Kunst der Nächstenliebe« zwei zentrale Themen: das des sozialen Engagements und das der möglichen Beweggründe. Die Hauptprotagonistin, verkörpert von der mehrfach preisgekrönten Agnès Jaoui, überschreitet dabei einige Grenzen, was nicht nur die Geduldsfäden der innerfilmischen Akteure, sondern auch die des Publikums strapazieren dürfte. Andererseits zeigt das aber auch: Sich für andere einzusetzen, das kennt keine Grenzen. Da Legrand und seine Co-Autorin Léonore Confino dabei Tragisches aber stets mit Komödie mischen, kommen diese Themen nicht allzu schwer daher.
mana